Arctostaphylos uva-ursi

  • Bärentraube
  • Uvae ursi

    Humorale Qualität

    kühlend 2-3°, trocknend 2°
    wärmend 0°, befeuchtend/nährend 0°
    (M2) kalt 2, trocken 2

    TCM Temperatur

    kühl

  • Geschmack adstringierend, bitter
  • Funktionskreis Niere, Blase
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Ericaceae, Heidekrautgewächse
  • Pflanzenteile Blätter, junge Zweigspitzen
  • Herkunft Heimisch in Mitteleuropa, Skandinavien und Sibirien

Eigenschaften

diuretisch / harntreibend, adstringierend / zusammenziehend, antiseptisch / desinifzierend / keimtötend, trocknend, kühlend

Inhaltsstoffe

Phenolglykoside Arbutin und Methylarbutin (5-16%); Gerbstoffe, Flavonoide, Iridoide

TCM Wirkungen

1 Hitze eliminieren und Nässe trocknen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter. Sie können sehr gut mit Hitze eliminierenden und Toxine ausleitenden Heilkräutern kombiniert werden.

Heilkräuter Beispiele:
Arctostaphylos uva-ursi, Chelidonium majus, Gentiana lutea, Viola tricolor

Klinische Manifestationen:
Fieber, Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Koliken, bitterer Mundgeschmack, fauler Körpergeruch, Dysurie, wenig, tiefgelber oder trüber Urin, Entzündungen des Urogenitaltraktes, Harnwegsinfektionen, Zystitis, Niereninfektion, Hautjuckreiz im Bereich der unteren Körperhälfte, Hämorrhoiden, gelbe Leukorrhö, Fluor vaginalis, Candida-Infektionen, Hodenschwellungen, Hepatitis, Ikterus, Konjunktivitis, Herpes, rotes, nässendes Ekzem, Furunkel, Karbunkel, Dysenterie, Diarrhö, stinkend schmieriger Stuhl, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten und Endotoxinen

Zunge: rot; Belag: dick, schleimig, klebrig, gelb
Puls: gespannt, schlüpfrig, schnell

Harnwegsinfekt, Zystitis, Blasenentzündung, Hämaturie, Blut im Urin, Niereninfekt, Pyelitis, Nierenbeckenentzündung, Pyelonephritis, Nephritis, Nierenentzündung, Leukorrhö, Infekt nach der Geburt, Geburtsinfekt-Prophylaxe, Urin eitrig, Urin trüb, Candida albicans, Pilzerkrankungen, Gonorrhö, Enuresis nocturna, Nykturie, nächtliches Urinieren speziell bei Kindern

3 Blutungen stillen und regulieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral, kühl oder warm. Ihr Geschmack ist meist adstringierend und bitter.
Da Blutungen verschiedene Ätiologien haben können, finden sich auch verschiedene Wirkmechanismen bei den Blutungen stillenden und regulierenden Nahrungsmitteln; diese sind: Adstringieren, Hitze eliminieren und Blut kühlen, Blut bewegen, Qi, insbesondere Milz-Qi, tonisieren bzw. die Leitbahnen erwärmen.
In der Therapie sollte mit Heilkräutern ergänzt werden, welche die Wurzel der Blutungen behandeln.

Heilkräuter Beispiele:
Agrimonia eupatoria, Potentilla tormentilla, Quercus robur, Trillium erectum

Differenzierung nach Ätiologie und Art der Blutung:
Blut-Hitze: Farbe frisch rot oder dunkel, starker Blutverlust
Qi-Mangel: Farbe blass, starker, verlängerter Blutverlust
Yin-Mangel: Farbe hellrot, geringer Blutverlust
Blut-Stase: Farbe sehr dunkel, klumpig, geringer Blutverlust

Klinische Manifestationen:
Blut-Hitze:
Uterusblutungen, verkürzte Blutungen, Darmblutungen, Hämaturie, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Bluthusten, Bluterbrechen
Zunge: ev. rot
Puls: schnell

Milz-Qi kann das Blut nicht kontrollieren:
schnell blaue Flecken, Petechien, Purpura, kleinfleckige Kapillarblutungen, Blut im Stuhl, Teerstuhl, zu starke, lange dauernde oder blassrote Menstruationsblutung, Darmblutungen, Thrombozytopenie
Zunge: ev. blass, Zahnmarks
Puls: schwach

Uterusblutung abnormale, Hämaturie, Blut im Urin, Hämaturie mit Schleim

TEN Wirkungen

1 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Harnwegsinfekt, Zystitis, Blasenentzündung, Hämaturie, Blut im Urin, Niereninfekt, Pyelitis, Nierenbeckenentzündung, Pyelonephritis, Nephritis, Nierenentzündung, Geburtsinfekt-Prophylaxe, Infekt nach der Geburt, Urin eitrig, Urin trüb, Hämaturie mit Schleim, Candida albicans, Pilzerkrankungen, Gonorrhö

2 trocknen und kühlen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Leukorrhö, Enuresis nocturna, Nykturie, nächtliches Urinieren speziell bei Kindern, Uterusblutung abnormale

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren anwenden. Nicht länger als 7 Tage anwenden.

TCM Nebenwirkungen

Der hohe Gerbstoffgehalt kann bei magenempfindlichen Personen Übelkeit und Erbrechen auslösen. Die desinfizierende Wirkung des in den Harnwegen freigesetzten Hydrochinons tritt vorwiegend im alkalischem Milieu auf. Deshalb sollten harnsäuerebildende Arzneimitteln und Nahrungsmittel vermieden werden. Die Alkalisierung des Urins kann nötigenfalls mit Natriumhydrogencarbonat (6-8 g Tagesdosis) herbeigeführt werden.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft, Stillzeit und bei Kindern unter 12 Jahren anwenden. Nicht länger als 7 Tage anwenden.

TEN Nebenwirkungen

Der hohe Gerbstoffgehalt kann bei magenempfindlichen Personen Übelkeit und Erbrechen auslösen. Die desinfizierende Wirkung des in den Harnwegen freigesetzten Hydrochinons tritt vorwiegend im alkalischen Milieu auf. Deshalb sollten harnsäuerebildende Arzneimittel und Nahrungsmittel vermieden werden. Die Alkalisierung des Urins kann nötigenfalls mit Natriumhydrogencarbonat (6-8 g Tagesdosis) herbeigeführt werden.

Zubereitung

Tinktur
Blatt frisch ( folia rec. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Kaltauszug / Mazerat
Blatt trocken ( folia sicc. )
4 TL (10g) über Nacht in kaltem Wasser ansetzen, abseihen, kurz aufkochen, in Thermos abfüllen. Im Laufe des Tages trinken.