Baptisia tinctoria

  • Färberhülse
  • Wilder Indigo
  • Baptisiae tinctoriae radix

    TCM Temperatur

    kalt

  • Geschmack bitter, scharf
  • Funktionskreis Lunge
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütengewächse
  • Pflanzenteile unterirdische Teile, Wurzel
  • Herkunft Heimisch im östlichen sowie nordöstilichen Nordamerika und Südkanada

Eigenschaften

Immunsystem stärkend, antibiotisch, antiseptisch / desinfizierend / keimtötend

Inhaltsstoffe

wasserlösliche Polysaccharide; Glykoproteine; Chinolizidinalkaloide; Isoflavonoide: u.a. Baptigenin, Pseudobaptigenin, (-)-Maackiain, Formononetin und deren Glykoside Baptisin (6%), Pseudobaptisin (1%), Trifolirhizin; Hydroxycumarine: u.a. Scopoletin

TCM Wirkungen

1 Hitze eliminieren und Toxine ausleiten

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral, kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist verschiedenster Art. Die Heilkräuter besitzen meist antibakterielle, antivirale und/oder Tumor hemmende Wirkungen.

Heilkräuter Beispiele:
Arctium lappa, Baptisia tinctoria, Echinacea purpurea, Smilax officinalis, Taraxacum officinale

Klinische Manifestationen:
hohes Fieber, Hautausschläge, Akne, fleckige Papeln, Karbunkel, Furunkel, Hautbeulen, Skrofula, Eiterungen, bakterielle und virale Erkrankungen, Erysipel, Halsentzündung, Angina, Dysenterie, Infektionskrankheiten (Grippe, Mumps, Masern), nicht zum Ausbruch kommende Hautausschläge, zu schwaches Masernexanthem, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten, Endotoxinen, Umweltgiften, Toxinen und Schwermetallen, unruhiger Fetus, Beschwerden durch Chemo- und Radiotherapie, Tumor-Prophylaxe

Zunge: rot
Puls: schnell

Entzündung, Lymphdrüsenentzündung, Sepsis, Blutvergiftung, Ulzera faulend, Geschwür, Geschwür maligne, Tumore, Hautentzündung, Furunkulose, Brustnippel wund, Brustnippelentzündung, Erysipel, Wundrose, Skrofula, Hauttuberkulose, Stomatitis, Mundschleimhautentzündung, Mundgeschwür, Halsentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Diphtherie, Scharlach, Pneumonie, Lungenentzündung, Cerebro Spinal Meningitis, Hirnhautentzündung, Typhus, Zervixgeschwür, Fluor vaginalis, Leukorrhö, Ausfluss gelb faulig riechend

1 Wind-Hitze eliminieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral, kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist scharf, häufig bitter und kann desweiteren variieren. Sie haben meist eine antimikrobielle Wirkung. Sie öffnen die Oberfläche durch den scharfen Geschmack.
Durch schwache Abwehr dringen äussere pathogene Faktoren wie Wind-Hitze oder auch Wind-Kälte die sich in Wind-Hitze umwandelt in den Körper ein. Die Wind-Hitze beginnt im Wei-Stadium und kann sich weiter in die Tiefe entwickeln und schwerwiegendere Krankheiten verursachen.
Einige der Wind Hitze eliminierenden Heilkräuter fördern die Bildung bzw. die Reifung von Masernexanthemen, Karbunkeln und Furunkeln.

Heilkräuter Beispiele:
Echinacea purpurea, Mentha piperita, Primula veris, Tilia platyphyllos

Klinische Manifestationen:
Windaversion, Abneigung gegen Kälte oder Hitze, Fieber, wenig Frösteln, Schwitzen, leichter Durst, Kopfschmerz, gerötete Augen, juckende Augen, Exantheme, Juckreiz, Urtikaria, nicht zum Ausbruch kommende Hautausschläge, Halsschmerz, Schluckbeschwerden, Halsentzündungen, vergrösserte Tonsillen, Husten mit dickem, gelbem zähem Auswurf, Bronchitis, Asthma bronchiale, Schnupfen mit gelbem zähem Schleim, Rhinitis, Sinusitis, grippale Infekte, Erkältungskrankheit, Diarrhö, Verstopfung, konzentrierter Urin

Zunge: rot, Belag: trocken
Puls: oberflächlich, schnell

Infekt, Erkältung, Halsentzündung, Fieber, Husten, Pharyngitis, Rachenentzündung, Scharlach

2 Blut bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens

Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen

Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn

Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Prellung, Bluterguss, Hämatom, Wunde (Waschungen)

TEN Wirkungen

1 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

TCM Nebenwirkungen

Sehr hohe Dosierungen innerlich eingenommen (z.B. 30 g Droge) führen durch den Gehalt an Chinolizidinalkaloiden zu Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Störungen und Krämpfe.

TEN Nebenwirkungen

Sehr hohe Dosierungen innerlich eingenommen (z.B. 30 g Droge) führen durch den Gehalt an Chinolizidinalkaloiden zu Erbrechen, Durchfall, Magen-Darm-Störungen und Krämpfe.

Zubereitung

Tinktur
Wurzel ( rad. )
3-15 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen. Im Akutfall stündlich 10 Tropfen.
Waschung
Wurzel trocken ( radix sicc. )
30 g mit 2.5 l Wasser 15 Minuten leicht köcheln lassen, abgiessen als Waschung oder Bad 2-3 x tgl. einsetzen.
Salbe (Öl/Fett + Heilkraut)
Wurzel ( rad. )
Salbe äusserlich für Tumore, Geschwüre, Krebsgewächse.