Trigonella foenum-graecum

  • Bockshornklee
  • Foenugraeci semen
  • Griechisch Heu

    Humorale Qualität

    wärmend 2°, befeuchtend/nährend 1-2°
    kühlend 1°, trocknend 1°

    TCM Temperatur

    warm

  • Geschmack bitter, leicht scharf, leicht aromatisch, leicht süss
  • Funktionskreis Niere, Magen, Lunge, Leber, Gedärme, Milz
  • Kategorie Heilkräuter, Gewürze
  • Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütengewächse
  • Pflanzenteile Samen
  • Herkunft Heimisch im gesamten Mittelmeerraum, Vorderindien, China und im Süden Äthiopiens

Eigenschaften

nährend, blutbildend, carminativ / blähungs- und gärungswidrig, stimulierend, schleimhautreizungsmildernd, sekretolytisch / schleimlösend, antiinflammatorisch / entzündungshemmend

Inhaltsstoffe

Schleimstoffe (25-45%), Eiweissstoffe, fettes Öl, Steroidsaponine wie das bitter schmeckende Foenugraecin; Flavonoide, Trigonellin (Nicotinsäuremethylbetain), ätherisches Öl mit Sotolon als Geruchsträger

TCM Wirkungen

1 Yang tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meisst warm oder heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, süss und leicht bitter. Diese Heilkräuter werden zum Tonisieren des Milz-Yang-Mangels, des Herz-Yang-Mangels und des Nieren-Yang-Mangels eingesetzt.

Heilkräuter Beispiele:
Juglans regia, Rosmarinus officinalis, Turnera aphrodisiaca

Klinische Manifestationen:
Nieren-Yang Mangel:
Kälteaversion, kalte Extremitäten, kalte Füsse, Kälte und Schwäche der Knie und der Lumbalregion, Beinschwäche (besser durch Wärme), Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Schwerhörigkeit, Taubheit, rauschender Tinnitus, viel, heller Urin, Nykturie, Harninkontinenz, Enuresis nocturna im Kindesalter, Ödem, frühmorgendlicher Durchfall, chronischer Durchfall, unverdaute Nahrung im Stuhl, Libidomangel, Impotenz, Sterilität, Amenorrhö
Zunge: blass, nass, geschwollen; Belag: weiss
Puls: tief, schwach, langsam

Milz-Yang Mangel:
Kälteaversion, kalte Extremitäten, Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl und Druck der sich durch Wärme bessert, teigiger Stuhl, wässriger Durchfall mit unverdauter Nahrung, Ödem der Extremitäten, Malabsorption, entzündliche Darmerkrankungen
Zunge: blass, nass, geschwollen, Zahneindrücke; Belag: weiss, glatt
Puls: tief, langsam, schwach

Herz-Yang Mangel:
Kälteaversion, Palpitationen, Hypotonie, Herzrasen, Herzrhythmusstörung, Herzschmerzen, Herzbeklemmung, Belastungsdyspnö, Spontanschweiss, Ödem, Müdigkeit, Erschöpfung, Herzinsuffizienz, Angina pectoris
Zunge: blass, nass, leicht geschwollen; Belag: weiss, glatt
Puls: tief, langsam, schwach, dünn

Magenschmerzen, Gastralgie, Verdauungsschwäche, Diabetes mellitus, Durchfall chronisch, Diarrhö, Schwäche, Neurasthenie, Nervenschwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, Erschöpfung, Kältegefühl, Impotenz, Libido vermindert, Rückenschmerzen Bewegung verbessert, Organsenkungen, Analprolaps, Rekonvaleszenz

1 Blut tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist kühl bis neutral. Ihr Geschmack ist meist süss, bitter oder sauer.
Durch eine schwache Konstitution oder eine chronische Erkrankung, starken Blutverlust, schlechte Ernährung, Schlafmangel und psychische Dauerbelastung, kann sich ein Leber-Blut Mangel oder ein Herz-Blut Mangel manifestierten.

Heilkräuter Beispiele:
Avena sativa, Paeonia officinalis, Rumex crispus, Urtica urens, Mahonia aquifolium

Klinische Manifestationen:
Leber-Blut Mangel:
schlechte Sicht, verschwommenes Sehen, Lichtempfindlichkeit, Nachtblindheit, trockene Augen, Mouches volantes, Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Vergesslichkeit, Ohrgeräusche, Einschlafstörungen, Schlafwandeln, reden im Schlaf, unruhiger Schlaf, Schlaflosigkeit, Hypertonie infolge aufsteigendem Leber-Yang, wenig genährte spröde Muskeln, Sehnen und Bänder, Knochenhautreizung, Gelenkbeschwerden, knirschende Gelenke, Knorpeldegeneration, Spasmen, Zittern, Taubheitsgefühl, brüchige, spröde, stumpfe und trockene Nägel, Haare und Haut, Hautprobleme, unregelmässige Menstruation mit wenig Blut, Amenorrhö, Dysmenorrhö, Zwischenblutungen, spärlicher und hellroter Menstruationsfluss, unruhiger Fetus, drohender Abort, Anämie, Anorexie, verminderte Milchbildung, mattblasses Gesicht, Lippen und Nägel, trockene Verstopfung, trockene Haut
Zunge: blass, dünn, kleiner Zungenkörper; Belag: trocken, dünn oder wenig
Puls: dünn, rau, ev. drahtig

Herz-Blut Mangel:
Palpitationen, Herzklopfen mit Angstzuständen, Absenzen, Schreckhaftigkeit, Einschlafstörung, viele Träume, Ängstlichkeit, Müdigkeit, Schwindel, mattblasses Gesicht und Lippen
Zunge: blass, dünn, kleiner Zungenkörper; Belag: trocken, dünn oder wenig
Puls: dünn, rau

Anämie, Blutmangel, Laktationsmangel, Milchbildungsmangel, Hände rissig, Lippe rissig

2 Schleim auflösen/transformieren

siehe Schleim Hitze und Schleim Kälte auflösen (Diese Kategorie wurde extra für Nahrungsmittel erstellt, da eine Aufteilung schwierig ist)

Katarrh mit Schleim, Hypertonie, Bluthochdruck, Furunkel, Abszess, Geschwür, Lymphadenitis, Lymphdrüsenschwellung

2 Hitze eliminieren und Nässe trocknen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter. Sie können sehr gut mit Hitze eliminierenden und Toxine ausleitenden Heilkräutern kombiniert werden.

Heilkräuter Beispiele:
Arctostaphylos uva-ursi, Chelidonium majus, Gentiana lutea, Viola tricolor

Klinische Manifestationen:
Fieber, Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Koliken, bitterer Mundgeschmack, fauler Körpergeruch, Dysurie, wenig, tiefgelber oder trüber Urin, Entzündungen des Urogenitaltraktes, Harnwegsinfektionen, Zystitis, Niereninfektion, Hautjuckreiz im Bereich der unteren Körperhälfte, Hämorrhoiden, gelbe Leukorrhö, Fluor vaginalis, Candida-Infektionen, Hodenschwellungen, Hepatitis, Ikterus, Konjunktivitis, Herpes, rotes, nässendes Ekzem, Furunkel, Karbunkel, Dysenterie, Diarrhö, stinkend schmieriger Stuhl, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten und Endotoxinen

Zunge: rot; Belag: dick, schleimig, klebrig, gelb
Puls: gespannt, schlüpfrig, schnell

Osteomyelitis, Knochenmarkentzündung, TBC, Tuberkulose, Husten, Bronchitis, Halsschmerzen, Skrofula, Fieber, Zystitis, Blasenentzündung, äusserlich: Furunkel, Ulkus cruris, Beine offene

3 Wind-Kälte/Hitze-Nässe eliminieren (Rheuma/Bi-Syndrom)

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl, neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter lösen Obstruktionssydrome von Qi und Blut in den Meridianen und Nebengefässen, Sehnen, Muskeln und Knochen auf. Manche haben einen tonisierenden Effekt auf Niere und Leber und stärken und nähren so gleichzeitig die zugeordneten Gewebe, Knochen und Sehnen.
Schmerzen können wandern oder am Ort fixiert sein. Wind-Kälte-Nässe kann sich in Wind-Hitze-Nässe transformieren.
Je nach Symptombild werden kühle und entzündungshemmende, oder warme und stimulierende, antirheumatische Heilkräuter eingesetzt.

Heilkräuter Beispiele:
Boswellia sacra, Cimicifuga racemosa, Harpagophytum procumbens, Juniperus communis

Klinische Manifestationen:
rheumatische Beschwerden, Muskelrheuma, Myalgie, Muskelschmerz, Spasmen der Sehnen, Taubheit der Muskeln, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Gelenkschmerzen, Gelenkrheumatismus, Arthrose, Arthritis, degenerative Gelenkerkrankungen, Gicht, Neuralgien, Ischias

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Situation und Ursache.

Rheuma, Gicht

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Magenschmerzen, Gastralgie, Verdauungsschwäche, Diabetes mellitus, Schwäche, Neurasthenie, Nervenschwäche, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Energiemangel, Erschöpfung, Kältegefühl, Impotenz, Libido vermindert, Rückenschmerzen (Bewegung verbessert), Rekonvaleszenz,
Anämie, Blutmangel, Laktationsmangel, Milchbildungsmangel, Hände rissig, Lippen rissig

2 trocknen und wärmen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Durchfall chronisch, Diarrhö, Katarrh mit Schleim, Hypertonie, Bluthochdruck, Furunkel, Abszess, Geschwür, Lymphadenitis, Lymphdrüsenschwellung, Organsenkungen, Analprolaps

2 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Rheuma, Gicht, Osteomyelitis, Knochenmarkentzündung, TBC, Tuberkulose, Husten, Bronchitis, Halsschmerzen, Skrofula, Fieber, Zystitis, Blasenentzündung
äusserlich: Furunkel, Ulkus cruris, Beine offene

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden.

TCM Nebenwirkungen

Sensibilisierung bei äusserlicher Anwendung der Droge ist möglich.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden.

TEN Nebenwirkungen

Sensibilisierung bei äusserlicher Anwendung der Droge ist möglich.

Zubereitung

Tinktur
Samen ( sem. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.