Verbena officinalis

  • Eisenkraut
  • Verbenae herba

    Humorale Qualität

    wärmend 2°, befeuchtend/nährend 2°
    kühlend 2°, trocknend 1°
    (M2) warm 2, trocken 1

    TCM Temperatur

    neutral

  • Geschmack bitter, herb
  • Funktionskreis Lunge, Leber, Herz, Niere
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Verbenaceae, Eisenkrautgewächse
  • Pflanzenteile oberirdische Teile
  • Herkunft Heimisch im Mittelmeerraum, kultiviert auf der ganzen Welt, hauptsächlich in Osteuropa

Eigenschaften

diaphoretisch / schweisstreibend, diuretisch / harntreibend, stoffwechselanregend, emetisch / brechreizfördernd, gegen periodisch auftretende Krankheiten, sekretolytisch / schleimlösend, expectorierend / auswurffördernd, galaktagog / milchflussfördernd unterstützt die Hun Seele; bringt Chong Mai Energie nach oben

Inhaltsstoffe

Iridoidglykoside wie Verbenalin und Dihydrocornin; Kaffeesäurederivate wie Verbascosid, Isoverbascosid, Martynosid u. a.; Flavonoide, ätherischen Öl nur in Spuren

TCM Wirkungen

1 Wind-Hitze eliminieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral, kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist scharf, häufig bitter und kann desweiteren variieren. Sie haben meist eine antimikrobielle Wirkung. Sie öffnen die Oberfläche durch den scharfen Geschmack.
Durch schwache Abwehr dringen äussere pathogene Faktoren wie Wind-Hitze oder auch Wind-Kälte die sich in Wind-Hitze umwandelt in den Körper ein. Die Wind-Hitze beginnt im Wei-Stadium und kann sich weiter in die Tiefe entwickeln und schwerwiegendere Krankheiten verursachen.
Einige der Wind Hitze eliminierenden Heilkräuter fördern die Bildung bzw. die Reifung von Masernexanthemen, Karbunkeln und Furunkeln.

Heilkräuter Beispiele:
Echinacea purpurea, Mentha piperita, Primula veris, Tilia platyphyllos

Klinische Manifestationen:
Windaversion, Abneigung gegen Kälte oder Hitze, Fieber, wenig Frösteln, Schwitzen, leichter Durst, Kopfschmerz, gerötete Augen, juckende Augen, Exantheme, Juckreiz, Urtikaria, nicht zum Ausbruch kommende Hautausschläge, Halsschmerz, Schluckbeschwerden, Halsentzündungen, vergrösserte Tonsillen, Husten mit dickem, gelbem zähem Auswurf, Bronchitis, Asthma bronchiale, Schnupfen mit gelbem zähem Schleim, Rhinitis, Sinusitis, grippale Infekte, Erkältungskrankheit, Diarrhö, Verstopfung, konzentrierter Urin

Zunge: rot, Belag: trocken
Puls: oberflächlich, schnell

Fieber, Erkältung, Grippe, Halsentzündung, Pneumonie, Lungenentzündung, Pleuritis, Rippenfellentzündung, Brustfellentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Pertussis, Keuchhusten, Husten zäh, Wind-Hitze-Rheuma

1 Hitze eliminieren und Toxine ausleiten

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral, kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist verschiedenster Art. Die Heilkräuter besitzen meist antibakterielle, antivirale und/oder Tumor hemmende Wirkungen.

Heilkräuter Beispiele:
Arctium lappa, Baptisia tinctoria, Echinacea purpurea, Smilax officinalis, Taraxacum officinale

Klinische Manifestationen:
hohes Fieber, Hautausschläge, Akne, fleckige Papeln, Karbunkel, Furunkel, Hautbeulen, Skrofula, Eiterungen, bakterielle und virale Erkrankungen, Erysipel, Halsentzündung, Angina, Dysenterie, Infektionskrankheiten (Grippe, Mumps, Masern), nicht zum Ausbruch kommende Hautausschläge, zu schwaches Masernexanthem, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten, Endotoxinen, Umweltgiften, Toxinen und Schwermetallen, unruhiger Fetus, Beschwerden durch Chemo- und Radiotherapie, Tumor-Prophylaxe

Zunge: rot
Puls: schnell

Hauterkrankungen, Neurodermitis, Ausschlag, Dermatitis, Ekzem durch Emotionen, Wundheilung schlecht (innerlich und äusserlich), Furunkel, Karbunkel, Ikterus, Gelbsucht, Hepatitis, leitet pathogene Energie aus der Tiefe an die Oberfläche

2 Qi regulieren und bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter, oder süss. Sie fördern den freien Fluss des Qi und sind bei Stauungen des Qi und bei rebellierendem Qi angezeigt.
Eine Qi-Stagnation kann durch Bewegungsmangel, durch alle starken Emotionen und Qi-Mangel entstehen. Darüber hinaus führen äussere pathogene Faktoren sowie pathogener Schleim fast immer zu einer Qi-Stagnation. Typischerweise verschlechtern sich alle Symptome bei Druck und Stress, sie bessern durch Bewegung.
Rebellierendes Qi kann durch verschiedenste Ursachen den Magen und die Lunge belasten und kann bei deren Syndrommustern auftreten.

Heilkräuter Beispiele:
Alchemilla xanthochlora, Centella asiatica, Chamomilla recutita, Marrubium vulgare, Origanum majorana, Vitex agnus-castus

Klinische Manifestationen:
Leber-Qi-Stagnation:
emotionale Schwankungen, Irritiertheit und emotionale Ausbrüche, stimmungslabil, reizbar, Frustration, Depression, Seufzen, Spannungsgefühl und Schmerzen im Hypochondrium, Interkostalneuralgie, Erstickungsgefühl, PMS, Brustknoten, Dysmenorrhö, unregelmässige Menstruation, Amenorrhö, Hypomenorrhö, Globusgefühl im Hals, Druck im Solarplexus, Struma, Schluckschwierigkeiten, Mastitis, Laktationsstörung, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Hyperthyreose, Verstopfung (schafskotähnlich), Colon irritabile, Hernienschmerz, Menopausebeschwerden
Zunge: normal, Zungenränder ev. rot oder rote Punkte
Puls: drahtig

Qi-Stagnation des Dünndarms:
Verstopfung, Druck verschlechtert, fehlende Stuhl- und Gaspassage, Darmparasiten, Koterbrechen
Verschluss, akute Blinddarmentzündung
Zunge: normal, Belag: weiss oder gelb
Puls: drahtig

Rebellierendes Magen-Qi
Übelkeit, Erbrechen, Rülpsen, saures Aufstossen, Völlegefühl, Spannung und Schmerz im Epigastrium und Bauch, Diarrhöe oder Verstopfung
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Rebellierendes Lungen-Qi
Asthma, Husten, Erstickungsgefühl in der Brust
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Leber-Qi Stagnation, Chong Mai-Qi-Stagnation, Halsenge, Brustenge, Lebererkrankungen, Gallenflussstau, Zirrhose, Mundgeruch, PMS, Prämenstruelles Syndrom, Menstruationsblutung unregelmässig, Dysmenorrhö, Menstruationsblutung schmerzhaft, Kopfschmerzen, Migräne, Sehstörungen, Tinnitus, Depressionen nervlich bedingt, Laktationsmangel, Milchbildungsmangel, Wehen schwach, Reizbarkeit nervlich bedingt, Stressempfindlichkeit, Unruhe, Pubertätsstörungen aller Art, Ich-Wahrnehmung geschwächt, Unzufriedenheit

2 Inneren Wind unterdrücken

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kalt bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter wirken spasmolytisch, beruhigend, häufig blutdrucksenkend und senken das Leber-Yang.
Innerer-Leber-Wind ist en sekundärer pathogener Faktor und kann aus aufsteigendem Leber-Yang, loderndem Leber-Feuer oder Leber-Blut-Mangel zusammen mit starken emotionalen Einflüssen, Stress, Überanstrengung oder exzessivem Alkoholkonsum entstehen .
Je nach Disharmoniemuster werden entsprechende Heilkräuter kombiniert.

Heilkräuter Beispiele:
Atropa belladonna, Chamomilla recutita, Piscidia piscipula, Viburnum opulus

Klinische Manifestationenen:
Innerer Wind durch aufsteigendes Leber-Yang oder Leber-Feuer:
Migräne, Schwindel, Hypertonie, Lichtempfindlichkeit, Sprachstörungen, Aphasie, Zungensteifigkeit, Krampfanfälle, Zittern, Parästhesien, Apoplex, Hemiplegie, Epilepsie
Zunge: rot, trocken, Beweglichkeit eingeschränkt, zieht nach einer Seite, zittert; Belag: bei aufsteigendem Leber-Yang: ganz oder teilweise belaglos; bei Leber-Feuer: gelb, trocken
Puls: drahtig, schnell; bei aufsteigendem Leber-Yang: dünn; bei Leber-Feuer: voll

Innerer Wind durch Leber-Blut Mangel:
Urtikaria mit starkem Juckreiz, Tremor der Extremitäten, Tics, Muskelzuckungen, Krämpfe, Spasmen, Parästhesien, Schwindel, Sehstörungen, Sprachstörungen, Stottern, Zungensteifigkeit, Epilepsie, Apoplex
Zunge: blass, zittert; Belag:wenig oder belaglos, trocken
Puls: dünn, drahtig

Schwindel, Epilepsie, Trigeminusneuralgie, neuralgischer Gesichtsschmerz, Spasmen, Krämpfe, Wehen schwach, Pruritus, Juckreiz nervlich bedingt, Ausschlag durch Stress, Ekzem durch Stress, Nervenkrankheit, Magenkrämpfe

3 Shen/Geist beruhigen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis kühl, manchmal sogar warm. Ihr Geschmack ist häufig bitter, süss jedoch teilweise auch scharf.
Unruhiges Shen kann sich aus verschiedenen Ursachen entwickeln. Die Auswahl der Heilkräuter erfolgt entsprechend dem pathologischen Zustand und wird je nach Disharmoniemuster mit entsprechenden weiteren Heilkräutern unterstützt. Häufig besteht eine Disharmonie zwischen Herz und Niere, ein Leber-Blut Mangel, ein Herz-Blut Mangel oder aufbrausendes Feuer des Herzens.
Mangelnde Ernährung, starker Blutverlust, chronische Krankheiten, starke psychische Belastung können einen Herz-Blut Mangel hervorrufen, dadurch wird das Herz-Blut unfähig Shen/Geist zu beherbergen.


Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis kalt. Ihr Geschmack ist häufig bitter, süss jedoch teilweise auch scharf.
Unruhiges Shen kann sich aus verschiedenen Zusammenhängen heraus entwickeln. Häufig besteht eine Disharmonie zwischen Herz und Niere, ein Mangel an Nieren-Yin, Herz-Blut oder Leber-Blut oder Herz-Feuer.
Mangelnde Ernährung, starker Blutverlust, chronische Krankheiten, starke psychische Belastung können einen Herz-Blut Mangel hervorrufen, dadurch wird das Herz-Blut unfähig Shen/Geist zu beherbergen.
Neben den Shen/Geist beruhigenden Heilkräutern sollten auch solche zur Behandlung der Wurzel eingesetzt werden.

Heilkräuter Beispiele:
Eschscholzia californica, Lavandula angustifolia, Leonurus cardiaca, Passiflora incarnata, Pulsatilla vulgaris

Klinische Manifestationen:
Schlafstörungen, traumgestörter Schlaf, Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Vergesslichkeit, Schreckhaftigkeit, Ruhelosigkeit, geistige und körperliche Unruhe, psychische Anspannung, Nervosität, Reizbarkeit, Angstzustände, Palpitationen, manische Psychosen, Neurosen, depressive Verstimmung, Wochenbettdepression, Epilepsie

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache

Insomnia, Schlaflosigkeit, Nervosität, Depressionen, Überempfindlichkeit, Schock (4 Wochen einnehmen), Palpitationen, Herzklopfen, Angst, Labilität psychisch, Unruhe innere, Anorexie, Magersucht

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Insomnia, Schlaflosigkeit, Nervosität, Depressionen, Überempfindlichkeit, Schock (4 Wochen einnehmen), Palpitationen, Herzklopfen, Angst, Labilität psychisch, Unruhe innere, Anorexie, Magersucht
Halsenge, Brustenge, Lebererkrankungen, Gallenflussstau, Zirrhose, Mundgeruch, PMS, Prämenstruelles Syndrom, Menstruationsblutung unregelmässig, Dysmenorrhö, Menstruationsblutung schmerzhaft, Kopfschmerzen, Migräne, Sehstörungen, Tinnitus, Depressionen nervlich bedingt, Laktationsmangel, Milchbildungsmangel, Wehen schwach, Reizbarkeit nervlich bedingt, Stressempfindlichkeit, Unruhe, Pubertätsstörungen aller Art, Ich-Wahrnehmung geschwächt, Unzufriedenheit

1 trocknen und kühlen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Fieber, Erkältung, Grippe, Halsentzündung, Pneumonie, Lungenentzündung, Pleuritis, Rippenfellentzündung, Brustfellentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Pertussis, Keuchhusten, Husten zäh, Rheuma

1 befeuchten / nähren und kühlen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Schwindel, Epilepsie, Trigeminusneuralgie, neuralgischer Gesichtsschmerz, Spasmen, Krämpfe, Wehen schwach, Pruritus, Juckreiz nervlich bedingt, Ausschlag durch Stress, Ekzem durch Stress, Nervenkrankheit, Magenkrämpfe

3 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Hauterkrankungen, Neurodermitis, Ausschlag, Dermatitis, Ekzem durch Emotionen, Wundheilung schlecht (innerlich und äusserlich), Furunkel, Karbunkel, Ikterus, Gelbsucht, Hepatitis, leitet pathogene Energie aus der Tiefe an die Oberfläche

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden (wirkt wehenfördernd und uterusstimulierend).

TCM Nebenwirkungen

Bei Überdosierung: Erbrechen, Übelkeit

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden (wirkt wehenfördernd und uterusstimulierend).

TEN Nebenwirkungen

Bei Überdosierung: Erbrechen, Übelkeit

Blutgruppenverträglichkeit

  • Blutgruppe 0: +
  • Blutgruppe A: +
  • Blutgruppe B: +
  • Blutgruppe AB: +

Zubereitung

Tinktur
oberird. Teile ( herba )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Aufguss / Infus
Kraut ( herba )
2 TL mit 250 ml Wasser aufgiessen, 20 Minuten ziehen lassen, täglich 500 ml trinken.