Aloe vera

  • Aloe
  • Aloe barbadensis
  • Aloe ferox

    TCM Temperatur

    kalt

  • Geschmack bitter
  • Funktionskreis Leber, Herz, Milz
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Xanthorrhoeaceae, Grasbaumgewächse
  • Pflanzenteile oberirdische Teile
  • Herkunft Herkunft: Sudan Kultiviert: Südliches Mittelmeergebiet, Naher Osten, Asien und Nordafrika

Eigenschaften

laxierend / abführend, cholagog / galletreibend, antiinflammatorisch / entzündungshemmend, antimikrobiell, vermizid / wurmabtötend, anregend, tonisierend, granulationsfördernd / wundheilend Humorale Qualität: warm 2°, trocken 2°; etwas zusammenziehend

Inhaltsstoffe

Anthracenderivate; 2-Alkylchromone; Flavonoide

TCM Wirkungen

1 Darm befeuchten

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral. Ihr Geschmack ist süss. Diese Heilkräuter beinhalten viel Schleimstoffe und werden daher meist in Kaltauszügen verabreicht. Darm befeuchtende Heilkräuter sind bei Verstopfung infolge von Mangel an Körperflüssigkeiten und Blut, bei alten Menschen oder bei Schwäche des Körpers infolge chronischer Erkrankungen indiziert.
Je nach Ätiologie der Darmstörung wird diese Kategorie von Heilkräutern häufig mit Blut oder Yin nährenden Heilkräutern kombiniert.

Heilkräuter Beispiele:
Aloe vera, Linum usitatissimum, Plantago afra

Klinische Manifestationen:
Verstopfung mit hartem, trockenem Stuhl, erschwerter Stuhlgang, Schmerzen im Abdomen durch Stuhlansammlung, trockene Darmschleimhäute, Disposition für Dickdarmkrebs, Mund- und Rachentrockenheit, starker Säfteverlust oder Blutverlust, spätes Stadium einer fieberhaften Erkrankung, nach Laxantienabusus, alte Menschen.

Bei Yin Mangel
Zunge: rot, dünn, belaglos
Puls: dünn, schnell

Bei Blutmangel
Zunge: blass, wenig trockener Belag
Puls: dünn, rau, saitenförmig
Blasse, fahle Gesichtsfarbe

Obstipation, Verstopfung chronisch, Verstopfung trocken, Colitis ulcerosa, Enteritis, Darmentzündung

1 Yin tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist kühl und neutral. Ihr Geschmack ist meist süss, sauer, auch bitter.
Ein Yin-Mangel kann durch Überarbeitung und Nachtarbeit, schwache Konstitution oder eine chronische Erkrankung, durch starken Blutverlust, schlechte Ernährung, psychische Dauerbelastung und nach langen fiebrigen Erkrankungen entstehen. Er kann sich in Herz, Lunge, Leber, Milz, Magen und Niere manifestieren.

Heilkräuter Beispiele:
Carduus marianus, Polygonatum multiflorum,Trifolium pratense

Klinische Manifestationen:
Allgemeine Symptomatiken:
fiebrige Empfindungen an den Handinnenflächen, den Fusssohlen und auf der Brust, Nachmittagsfieber, Nachtschweiss, Zeichen von Trockenheit, Mund- und Rachentrockenheit, Abmagerung, Auszehrung

Nieren-Yin Mangel:
Schwindel, Vergesslichkeit, Tinnitus, nächtliche Spermatorrhö, Amenorrhö, Zwischenblutungen, klimakterische Beschwerden, Schwäche und Schmerzen im Lumbalbereich und in den Knien, Zahnschmerzen, Kieferschmerzen, Kopfschmerzen, Verstopfung, Obstipation, trockener Stuhl, Schlaflosigkeit, Osteoporose, Arthrose, Diabetes mellitus, Ergrauen der Haare
Zunge: rot, dünn, ev. Risse im Unteren Erwärmer; Belag: wenig, trocken, belaglos
Puls: schnell, dünn

Herz-Yin Mangel:
Palpitationen, Herzrhythmusstörungen, Herzjagen, Durchschlafstörung und Einschlafstörung, Reizbarkeit, Nervosität, Panikattacken, geistige Ruhelosigkeit, Schreckhaftigkeit, regelmässige Wallungen, nächtliches Schwitzen, rote Wangen
Zunge: rot, dünn, vor allem im vorderen Drittel, Riss bis zur Spitze, rote Punkte auf der Spitze; Belag: wenig, belaglos, trocken
Puls: dünn, leer

Lungen-Yin Mangel:
trockener Husten, Husten mit spärlichem Sputum, zäher Auswurf, Stimme schwach, heisser, rau
chronische Halsentzündung, trockener Mund, trockene Zunge
Zunge: rot, dünn, vor allem im vorderen Drittel; Belag: wenig, trocken, belaglos
Puls: schnell, dünn

Leber-Yin Mangel:
trockene Augen, verschwommene Sicht, Benommenheit, Schwindel, Hypertonie
Zunge: rot, dünn, vor allem an den Rändern; Belag: wenig, trocken, belaglos
Puls: schnell, dünn

Milz-Yin Mangel:
Appetitmangel, loser Stuhl, breiiger Stuhl, Erschöpfung, Kraftlosigkeit, Müdigkeit, Schwäche der Extremitäten
Zunge: rot, dünn; Belag: wenig, trocken, belaglos
Puls: schnell, dünn

Magen-Yin Mangel:
Zahnfleischblutungen, Trockenheit von Mund und Rachen, Durst, Appetitlosigkeit, Übelkeit, trockenes Erbrechen, Völlegefühl nach dem Essen, Verstopfung, trockener Stuhl, Ulcus ventriculi
Zunge: rot, dünn, breiter tiefer Riss oder mehrere Risse in der Mitte; Belag: wenig, trocken, belaglos speziell in der Mitte
Puls: schnell, dünn

äusserlich: Verbrennung, Sonnenbrand, Wundheilung schlecht, innerlich: Diabetes mellitus

2 Qi regulieren und bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter, oder süss. Sie fördern den freien Fluss des Qi und sind bei Stauungen des Qi und bei rebellierendem Qi angezeigt.
Eine Qi-Stagnation kann durch Bewegungsmangel, durch alle starken Emotionen und Qi-Mangel entstehen. Darüber hinaus führen äussere pathogene Faktoren sowie pathogener Schleim fast immer zu einer Qi-Stagnation. Typischerweise verschlechtern sich alle Symptome bei Druck und Stress, sie bessern durch Bewegung.
Rebellierendes Qi kann durch verschiedenste Ursachen den Magen und die Lunge belasten und kann bei deren Syndrommustern auftreten.

Heilkräuter Beispiele:
Alchemilla xanthochlora, Centella asiatica, Chamomilla recutita, Marrubium vulgare, Origanum majorana, Vitex agnus-castus

Klinische Manifestationen:
Leber-Qi-Stagnation:
emotionale Schwankungen, Irritiertheit und emotionale Ausbrüche, stimmungslabil, reizbar, Frustration, Depression, Seufzen, Spannungsgefühl und Schmerzen im Hypochondrium, Interkostalneuralgie, Erstickungsgefühl, PMS, Brustknoten, Dysmenorrhö, unregelmässige Menstruation, Amenorrhö, Hypomenorrhö, Globusgefühl im Hals, Druck im Solarplexus, Struma, Schluckschwierigkeiten, Mastitis, Laktationsstörung, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Hyperthyreose, Verstopfung (schafskotähnlich), Colon irritabile, Hernienschmerz, Menopausebeschwerden
Zunge: normal, Zungenränder ev. rot oder rote Punkte
Puls: drahtig

Qi-Stagnation des Dünndarms:
Verstopfung, Druck verschlechtert, fehlende Stuhl- und Gaspassage, Darmparasiten, Koterbrechen
Verschluss, akute Blinddarmentzündung
Zunge: normal, Belag: weiss oder gelb
Puls: drahtig

Rebellierendes Magen-Qi
Übelkeit, Erbrechen, Rülpsen, saures Aufstossen, Völlegefühl, Spannung und Schmerz im Epigastrium und Bauch, Diarrhöe oder Verstopfung
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Rebellierendes Lungen-Qi
Asthma, Husten, Erstickungsgefühl in der Brust
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Leber-Qi Stagnation, Oligomenorrhö, Menstruationsblutung verspätet, Amenorrhö chronisch, Menstruationsblutung ausbleibend, Appetitlosigkeit, Verdauung schmerzhaft, Verdauungsschwäche, Tumore, Krebs

3 Parasiten eliminieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kalt bis warm. Ihr Geschmack ist meist süss, scharf, oder bitter.
Heilkräuter, die Parasiten eliminieren, werden zur unterstützenden Behandlung von schmarotzenden Rundwürmern im Darm, wie die Madenwürmer (Oxyuriden) und die Spulwürmer (Askariden), eingesetzt. Da die Parasiten nur in einem Biotop von pathogener Feuchtigkeit gedeihen können, muss die pathogene Feuchtigkeit in der Therapie immer mitbehandelt werden. Bei allfälliger Verstopfung, werden Heilkräuter, die den Stuhlgang regulieren und abführen zusätzlich empfohlen.

Heilkräuter Beispiele:
Daucus carota, Aloe vera, Artemisia absinthium

Klinische Manifestationen
Wurmbefall im Darm, Madenwürmer, Askariden

Zunge, Belag, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache

Parasiten, Candida albicans, Pilzerkrankungen

3 Nässe/Feuchtigkeit auflösen/transformieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist warm. Ihr Geschmack ist würzig, scharf, aromatisch und wohlriechend. Sie fördern das Qi, die Yun Hua Funktion / Transport- und Umwandlungs-Funktion der Milz und wandeln trübe Nässe um.
Die Ursachen sind meist zu kalte und rohe Ernährung und lang anhaltende Nässe- und Kälteeinwirkung.

Heilkräuter Beispiele:
Anethum graveolens, Carum carvi, Elettaria cardamomum, Juniperus communis

Klinische Manifestationen:
Völlegefühl im Epigastrium und Abdomen, Verdauungsschwäche, Erbrechen, saures Aufstossen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Koliken, Diarrhö, loser Stuhl, süsslicher Geschmack im Mund, dickflüssiger, schleimiger Speichel, erhöhte Cholesterinwerte, Hyperlipidämie, dumpfer Schmerz, schwerer dumpfer Kopf, Hyperthyreose, dumpfe Schmerzen in den Gelenken, körperliches Schweregefühl, Mattigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche, Zellulite, Lymphstau, Flüssigkeitsansammlung, Ödem, Übergewicht, Adipositas, Leukorrhö, Fluor vaginalis, viel heller Urin, kein Durst, Pilzbefall, Candida, Schleimhautpilze in Mund und Vagina, Hautpilze, Hautausschläge mit Flüssigkeit, latente Azidose, unterstützend bei Bi-Syndrom und chronischen Entzündungen, Disposition für Arteriosklerose, Disposition für Grauen Star, Disposition für Krebs

Zunge: blass; Belag: klebrig, dick, weiss, nass
Puls: schlüpfrig, langsam

Blutfettwert erhöht

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden. Bei Darmverschluss, akut-entzündlichen Erkrankungen des Darmes, Appendizitis und bei Kindern unter 12 Jahren sollte die Droge nicht angewendet werden. Droge nicht zu lange anwenden.

TCM Nebenwirkungen

Als Nebenwirkungen des abführenden Effekts können krampfartige Magen-Darm-Beschwerden auftreten. Langzeitanwendung führt zu Verlusten an Elektrolyten, besonders Kalium-Ionen, und in deren Folge zu Hyperaldosteronismus, Hemmung der Darmmotilität und Verstärkung der Wirkung von herzwirksamen Steroiden, in seltenen Fällen auch zu Herzarrhythmien, Nephropathien, Ödemen und beschleunigtem Knochenabbau. Die Frage der Erhöhung der Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Dickdarmkarzinomen nach langzeitiger Anwendung von Anthracendrogen ist noch nicht völlig geklärt, neuere Untersuchungen lassen jedoch keine Zusammenhänge zwischen der Anwendung von Anthracendrogen und der Häufigkeit von Dickdarmkarzinomen erkennen.

Blutgruppenverträglichkeit

  • Blutgruppe 0: -
  • Blutgruppe A: ++
  • Blutgruppe B: -
  • Blutgruppe AB: -

Zubereitung

Tinktur
Blätter ( fol. )
25 Tropfen und mehr 2x tgl einnehmen
gepresst
Blätter ( fol. )
2 Teelöffel Aloe-Gel in Apfelsaft oder Wasser anrühren 3xtgl. Einnehmen
Pulver
Blätter ( fol. )
1/2-1 Teelöffel in Kapseln abfüllen, oder mit heissem Wasser anrühren, 3 X täglich einnehmen