TCM Wirkungen
1 Inneres/Li erwärmen
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf. Sie wärmen das Innen und vertreiben Kälte aus dem Innenbereich. Sie wirken vorwiegend auf die Verdauung aber auch auf Herz-Kreislauf und können analgetische, sedative, antibiotische und sogar fiebersenkende Wirkungen haben.
Inneres/Li wärmen ist bei Kälte infolge exzessiver Zufuhr von kalter Ernährung (Rohkost, Glace, eisgekühlte Getränke), oder sitzen auf kalt-nassem Boden, oder tragen von kalt-nasser Kleidung und Erschöpfung indiziert.
Heilkräuter Beispiele:
Aconitum napellus, Alpinia officinarum, Cinnamomum verum, Foeniculum vulgare, Syzygium aromaticum, Zingiber officinalis
Klinische Manifestationen:
Generelle Kältezeichen:
Kalte Extremitäten, viel klarer Urin
Zunge: blass, Belag: weiss
Puls: tief, langsam
Kälte im Magen:
Kälteschmerz im Epigastrium und Abdomen, Erbrechen, Übelkeit, Diarrhö
Zunge: blass, Belag: weiss, dick, nass
Puls: tief, drahtig, langsam
Kälte im Dickdarm:
Verstopfung (wenn die Kälte Stagnation verursacht), wässriger Durchfall (wenn Feuchtigkeit dabei ist), chronische Diarrhö
Zunge: blass, Belag: weiss, dick, nass
Puls: tief, drahtig, langsam, schlüpfrig bei Feuchtigkeit
Kälte im Dünndarm:
Milz-Yang-Mangel-Symptome
Borborygmus, Meteorismus, breiiger Durchfall, Bauchschmerzen besser durch Wärme, Malabsorbtionsprobleme
Zunge: blass, geschwollen, Zahneindrücke, Belag: weiss, nass
Puls: tief, schwach, leer, langsam
tonisiert Magen-Yang, tonisiert Nieren-Yang, kalter Bauch , Kälteschmerzen im Abdomen, Flatulenz, Blähungen, Übelkeit, Rülpsen, Abdominalschmerzen, Bauchschmerzen, Magenschwäche, Hernie, Eingeweidebruch
2 Nässe auflösen und Yang wärmen
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm. Ihr Geschmack ist vorwiegend scharf.
Durch einen Yang-Mangel der Niere, der Milz, des Herzens oder durch eine chronische Kälte-Nässe Einwirkung kann eine Wasserretention im Köper entstehen. Zu viel kalte, rohe Nahrung und äussere Kälte begünstigen den Yang-Mangel und führt dadurch zu übermässiger Nässe. Kälte-Nässe Einfluss der Lunge kann zu Wasserretention der Lunge führen.
Heilkräuter Beispiele:
Armoracia rusticana, Barosma betulina, Levisticum officinale, Petroselinum crispum
Klinische Manifestationen:
Zunge: geschwollen, blass, Belag: weiss, dick
Puls: langsam, schlüpfrig, tief, schwach
Wasserretention der Niere:
Ödem, Wasserretention, Wasserausscheidung vermindert, viel klarer Urin, Blasenentzündung durch Kälte, Prostataprobleme, Schwäche und Kälte in der Lumbalregion und den Knien
Wasserretention der Lunge:
Belastungsdyspnö, Lungenödem, Husten mit viel wässrigem Sputum, Keuchatmung
Wasserretention des Herzens:
Ödeme, Herzklopfen, Belastungsdyspnö, kalte Hände
Blaufärbung an Lippen und Gesicht
Nephrolithiasis, Nierensteine, Unfruchtbarkeit, Infertilität, Schwindel, Gesicht geschwollen, Kopf dumpf
2 Schleim-Kälte auflösen
Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf und bitter. Sie lösen Schleim und viele von ihnen lindern Husten und Asthma. Sie unterstützen die Verdauung, welche als Ursache von der Schleimbildung aus einer Schwäche heraus betrachtet wird.
Schleim gilt als sekundärer pathogener Faktor, da er erst durch langanhaltende Nässe und Feuchtigkeit entsteht. Schleim wird grundlegend in Kälte- oder Hitze-Schleim unterteilt. Er kombiniert sich gerne mit weiteren pathogenen Faktoren zu Feuchtigkeits-Schleim, Trockenheits-Schleim, innerer oder äusserer Wind-Schleim, Qi-Schleim, oder geht in die toxische Form des Yin Huo/Yin – Feuer über. Auf entsprechende zusätzliche Wirkungen muss bei der Heilkräuterwahl geachtet werden.
Heilkräuter Beispiele:
Acorus calamus, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium
Klinische Manifestationen:
Sichtbarer Schleim:
Klarer und weisser Schleim bedeutet, dass Kälte vorhanden ist. Gelber oder blutiger, dicker und klebriger Schleim bedeutet, dass Hitze und Stagnation vorhanden sind. Von Schleim zu befreien ist eine Symptombehandlung.
Schleim in der Lunge:
Husten, Keuchen, Kurzatmigkeit, Rippenschmerzen, Asthma, reichliches Sputum
Schleim im Magen:
Übelkeit, Schleimerbrechen, Appetitlosigkeit, aufgeblähter Magen, flacher Husten
Nicht sichtbarer Schleim:
Schleim benebelt den Geist:
Senilität, mentale Störungen, Herzprobleme, Schlaganfall, Koma, Epilepsie
Nässe und Schleim blockieren die Meridiane:
Taubheitsgefühle, Apoplex, Krämpfe
Schleim unter der Haut:
Lymphschwellungen, Fibrome, Lipome, Knotenbildungen unter der Haut, Schwellungen der Nervenganglien, Schwellungen der Schilddrüse, Struma, Skrofula, Karbunkel
Schleim in den Gelenken:
Gelenkdeformationen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis
Schleim in Gallenblase oder Niere:
Steinbildungen, Tumore
Schleim im Gefässsystem:
Ablagerungen im Gefässsystem, Arteriosklerose
Generell:
Gutartige Tumore, bösartige Tumore, Krebs-Prophylaxe
Zunge: schmierig-klebriger Belag, bei Kälte weiss, bei Hitze gelb
Puls: schlüpfrig, drahtig; bei Kälte: langsam; bei Hitze: schnell
Husten, Bronchitis
Zubereitung
Tinktur
Frucht ( frct. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Aufguss / Infus
Frucht trocken ( fructus sicc. )
1 TL, 250 ml Wasser aufgiessen, 10 Minuten ziehen lassen, tgl. 3 Tassen trinken.