Datura stramonium

  • Stechapfel, gemeiner
  • Stramonii

    TCM Temperatur

    warm

  • Geschmack bitter
  • Funktionskreis Leber
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Solanaceae, Nachtschattengewächse
  • Pflanzenteile Blätter
  • Herkunft Heimisch in gemässigten und subtropischen Regionen und Mittelamerika

Eigenschaften

toxisch, spasmolytisch / krampflösend, analgetisch / schmerzstillend, betäubend, sedierend / beruhigend, hypnotisch / schlaffördernd, narkotisierend, parasympatholytisch / Parasympatikus hemmend

Inhaltsstoffe

Tropanalkaloide, hauptsächlich Hyoscyamin, begleitet von Scopolamin; Withanolide, Hydroxycumarine, Flavonoide

TCM Wirkungen

1 Inneren Wind unterdrücken

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kalt bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter wirken spasmolytisch, beruhigend, häufig blutdrucksenkend und senken das Leber-Yang.
Innerer-Leber-Wind ist en sekundärer pathogener Faktor und kann aus aufsteigendem Leber-Yang, loderndem Leber-Feuer oder Leber-Blut-Mangel zusammen mit starken emotionalen Einflüssen, Stress, Überanstrengung oder exzessivem Alkoholkonsum entstehen .
Je nach Disharmoniemuster werden entsprechende Heilkräuter kombiniert.

Heilkräuter Beispiele:
Atropa belladonna, Chamomilla recutita, Piscidia piscipula, Viburnum opulus

Klinische Manifestationenen:
Innerer Wind durch aufsteigendes Leber-Yang oder Leber-Feuer:
Migräne, Schwindel, Hypertonie, Lichtempfindlichkeit, Sprachstörungen, Aphasie, Zungensteifigkeit, Krampfanfälle, Zittern, Parästhesien, Apoplex, Hemiplegie, Epilepsie
Zunge: rot, trocken, Beweglichkeit eingeschränkt, zieht nach einer Seite, zittert; Belag: bei aufsteigendem Leber-Yang: ganz oder teilweise belaglos; bei Leber-Feuer: gelb, trocken
Puls: drahtig, schnell; bei aufsteigendem Leber-Yang: dünn; bei Leber-Feuer: voll

Innerer Wind durch Leber-Blut Mangel:
Urtikaria mit starkem Juckreiz, Tremor der Extremitäten, Tics, Muskelzuckungen, Krämpfe, Spasmen, Parästhesien, Schwindel, Sehstörungen, Sprachstörungen, Stottern, Zungensteifigkeit, Epilepsie, Apoplex
Zunge: blass, zittert; Belag:wenig oder belaglos, trocken
Puls: dünn, drahtig

Schmerzen, Krämpfe, Krampfhusten, Asthma, Keuchen, Infekt mit Fieber, Neuralgie, Nierenkolik, Augenentzündung, psychische Erkrankungen

TCM Kontraindikationen

Wegen der toxischen Eigenschaft wird Datura stramonium nur in prozessierter Form, z.B. spagyrisch, verabreicht. Bei Glaukom, Glaukomverdacht, paralytischer Ileus, Pylorusstenose, Prostatavergrösserung, tachykarde Arrhythmien, akutes Lungenödem.

TCM Nebenwirkungen

Bei Einnahme der unverarbeiteten Droge können folgende Nebenwirkungen auftreten: Hautrötung, Mundtrockenheit, tachykarde Arrhythmien, Mydriasis (die 4 Frühsymptome einer Atropinvergiftung), Akkomodationsstörungen, Wärmestau durch Abnahme der Schweisssekretion, Miktionsbeschwerden und Obstipation, zentraler Erregung, Unruhe, Rededrang, Halluzinationen, Delirien, Tobsuchtsanfälle, gefolgt von Erschöpfung und Schlaf. Bei tödlichen Dosen (für Erwachsene ab 100 mg Atropin, je nach Atropingehalt etwa 15 bis 100 g der Blattdroge, 15 bis 25 g der Samendroge, bei Kindern wesentlich weniger) besteht die Gefahr der Atemlähmung. Behandlung von Vergiftungen: Magenentleerung, temperatursenkende Massnahmen mit nassen Tüchern (keine Antipyretika!), bei Atemnot Sauerstoffbeatmung, Intubation, als Antidota Physostigminsalze parenteral, bei Krämpfen Diazepam, bei schwerer Erregung Chlorpromazin.

Zubereitung

spagyrisch
Blätter ( fol. )
5-7 Tropfen 3 x tgl. mit wenig Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.