Ferula assa-foetida

  • Stinkasant
  • Asa foetida

    TCM Temperatur

    heiss

  • Geschmack scharf, bitter
  • Funktionskreis Leber, Milz, Magen
  • Kategorie Heilkräuter, Gewürze
  • Familie Apiaceae, Doldenblütengewächse
  • Pflanzenteile Gummiharz
  • Herkunft Aphganistan und der osten Irans.

Eigenschaften

verdauungsfördernd, carminativ / blähungs- und gärungswidrig, sekretolytisch / schleimlösend, expectorierend / auswurffördernd,

Inhaltsstoffe

ätherisches Öl (5 bis 20%): Hauptbestandteile Dialkyldisulfide (Anteil ca. 30%), z.B. 2-Butyl-1-propenyldisulfid, 1-(Methylthio)propyl-1-propenyldisulfid, weiterhin alpha-Pinen; Harze (10 bis 65%), bestehend vorwiegend aus Ferulasäureestern des Asaresitannols; Schleimstoffe (25 bis 30%), bassorinähnlich

TCM Wirkungen

1 Nahrungsretention auflösen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm. Ihr Geschmack ist scharf und aromatisch.
Eine Nahrungsretention entsteht häufig auf der Basis einer Milz- und/oder Magen-Qi-Schwäche oder aufgrund einer Leber-Qi-Stagnation. Auslöser für den Nahrungsstau im Magen können unregelmässiges oder ständiges Essen, Überessen, zu schweres Essen und denaturierte Fette sein.

Heilkräuter Beispiele:
Carum carvi, Citrus aurantium, Coriandrum sativum, Cynara scolymus

Klinische Manifestationen:
Völle- und Spannungsgefühl im Magen, Epigastrium und Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen mit unverdauten Nahrungsresten, Appetitverlust, Anorexie, stark riechender Mundgeruch, saures Aufstossen, Rülpsen, Magensäurereflux, Sodbrennen, langsame und schmerzhafte Verdauung, verlangsamte Darmpassage, Verstopfung, weicher stinkender Stuhl, abnorme Darmbewegungen, Eiweiss-Verdauungsstörung, Kohlenhydrat-Verdauungsstörung

Zunge: Belag: dick, moosig, klebrig, weiss oder gelb am Zungengrund und im Zentrum
Puls: schlüpfrig

Verdauungsschwäche, Flatulenz, Blähungen, Colon irritabile, Abdominalspasmen, Bauchkrämpfe
für 1 Woche 3x tgl.: Ferula und Reismehl zu gleichen Teilen im Mörser zerstossen davon 1/2 TL plus 1 TL Kräutertee in einem Filter mit heissem Wasser übergiessen 8 Min ziehen lassen.

2 Sinnesorgane öffnen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis heiss. Ihr Geschmack ist scharf. Sie werden eingesetzt wenn Schleim die Sinnesorgane verlegt und das Herz verwirrt. Diese Heilkräuter wirken vorwiegend durch ihre ätherischen Bestandteile anregend auf das Nervensystem und fördern die zerebrale und koronare Durchblutung.

Heilkräuter Beispiele:
Acorus calamus, Alpinia officinarum, Ferula assa-foetida,
Polygala senega

Klinische Manifestationen:
mentale Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche, Bewusstheitsschwäche, Sprachstörungen, Aphasie nach einem Hirnschlag, Depression, Taubheit, Schwindel, getrübte Sinne, Sorgen, Bewusstlosigkeit, Schock, Koma

Zunge: geschwollen, Belag: dick, moosig, schmierig
Puls: schlüpfrig

Hysterie, Epilepsie

3 Schleim-Kälte auflösen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf und bitter. Sie lösen Schleim und viele von ihnen lindern Husten und Asthma. Sie unterstützen die Verdauung, welche als Ursache von der Schleimbildung aus einer Schwäche heraus betrachtet wird.
Schleim gilt als sekundärer pathogener Faktor, da er erst durch langanhaltende Nässe und Feuchtigkeit entsteht. Schleim wird grundlegend in Kälte- oder Hitze-Schleim unterteilt. Er kombiniert sich gerne mit weiteren pathogenen Faktoren zu Feuchtigkeits-Schleim, Trockenheits-Schleim, innerer oder äusserer Wind-Schleim, Qi-Schleim, oder geht in die toxische Form des Yin Huo/Yin – Feuer über. Auf entsprechende zusätzliche Wirkungen muss bei der Heilkräuterwahl geachtet werden.

Heilkräuter Beispiele:
Acorus calamus, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium


Klinische Manifestationen:
Sichtbarer Schleim:
Klarer und weisser Schleim bedeutet, dass Kälte vorhanden ist. Gelber oder blutiger, dicker und klebriger Schleim bedeutet, dass Hitze und Stagnation vorhanden sind. Von Schleim zu befreien ist eine Symptombehandlung.
Schleim in der Lunge:
Husten, Keuchen, Kurzatmigkeit, Rippenschmerzen, Asthma, reichliches Sputum
Schleim im Magen:
Übelkeit, Schleimerbrechen, Appetitlosigkeit, aufgeblähter Magen, flacher Husten

Nicht sichtbarer Schleim:
Schleim benebelt den Geist:
Senilität, mentale Störungen, Herzprobleme, Schlaganfall, Koma, Epilepsie
Nässe und Schleim blockieren die Meridiane:
Taubheitsgefühle, Apoplex, Krämpfe
Schleim unter der Haut:
Lymphschwellungen, Fibrome, Lipome, Knotenbildungen unter der Haut, Schwellungen der Nervenganglien, Schwellungen der Schilddrüse, Struma, Skrofula, Karbunkel
Schleim in den Gelenken:
Gelenkdeformationen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis
Schleim in Gallenblase oder Niere:
Steinbildungen, Tumore
Schleim im Gefässsystem:
Ablagerungen im Gefässsystem, Arteriosklerose
Generell:
Gutartige Tumore, bösartige Tumore, Krebs-Prophylaxe
Zunge: schmierig-klebriger Belag, bei Kälte weiss, bei Hitze gelb
Puls: schlüpfrig, drahtig; bei Kälte: langsam; bei Hitze: schnell

trüber Kopf, Candida albicans, Pilzerkrankungen, Asthma, Pertussis, Keuchhusten, Bronchitis

TCM Nebenwirkungen

Bei Aufnahme grosser Dosen kann es zu Schwellungen der Lippen, Verdauungsstörungen (Aufstossen, Blähungen, Durchfall), Unwohlsein und Kopfschmerzen sowie bei empfindlichen Personen zu Konvulsionen kommen. Bei äusserlicher Anwendung am Unterleib wurden Schwellungen der Genitalorgane beobachtet.

Zubereitung

Tinktur
Harz ( res. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.