Ginkgo biloba

  • Ginkgo
  • Ginkgo bilobae folium

    Humorale Qualität

    wärmend 3°, befeuchtend/nährend 2-3
    kühlend 1-2°, trocknend 1°
    (M2) neutral, feucht 2

    TCM Temperatur

    neutral

  • Geschmack bitter, leicht süss, adstringierend
  • Funktionskreis Herz, Lunge, Niere
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Ginkgoaceae, Ginkgogewächse
  • Pflanzenteile Blätter
  • Herkunft Heimisch in China, Japan und Korea, kultiviert in Europa

Eigenschaften

leicht toxisch, adstringierend / zusammenziehend, sekretolytisch / schleimlösend, expectorierend / auswurffördernd, sedierend / beruhigend, antitussiv / hustenstillend, hyperämisierend / durchblutungsfördernd - zentral und peripher, zerstört freie Radikale im Körper

Inhaltsstoffe

Flavonoide (Quercetin, Kämpferol), Biflavonoide (Ginkgetin, Amentoflavon), Diterpenlactone (Ginkgolide A, B und C), Sesquiterpene (Bilobalid), Proanthocyanidine.

TCM Wirkungen

1 Blut bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens

Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen

Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn

Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Blutgerinnungsneigung, Thrombose-Prophylaxe, Blutstagnation, Thrombozythämie essentielle, Hirnleistungsstörungen, Schwindel, Ohrensausen, Stimmungsschwankung, Angst, Arteriosklerose, Blutzirkulation vermindert, Durchblutungsstörungen (Stadium II nach Fontaine), Angina pectoris, Migräne, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Verwirrtheit, Gedächtnisschwäche, Lernschwierigkeit, Hirnleistungsstörungen, Demenz, Morbus Alzheimer, Hypoxie zerebrale, Netzhautödem, Schwerhörigkeit, Tinnitus, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Gehschmerzen, Claudicatio intermittens, Raucherbein, äusserlich: Frostbeule, Wunde, kalte Füsse, Inhalation: Asthma bronchiale, Bronchitis, Haut unrein (Dampfbad), Haut müde (Dampfbad)

2 Adstringieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten von kalt bis warm angesiedelt. Ihr Geschmack ist adstringierend und zum Teil sauer, bitter, süss und scharf.
Adstringierende Heilkräuter bewahren die Essenz/Jing, lindern unverhältnismässiges Schwitzen und Diarrhö, halten den Urin zurück, stoppen Leukorrhö, Blutungen und Husten. Sie sind bei geschwächten Personen angezeigt. Um die Symptome und die Wurzel der Erkrankung gleichzeitig zu behandeln, sollten in der Therapie zusätzlich tonisierende Heilkräuter eingesetzt werden.

Heilkräuter Beispiele:
Quercus robur, Rhus aromatica, Rubus idaeus

Klinische Manifestationen:
Säfteverlust, übermässiges Schwitzen, Nachtschweiss, nächtliches Urinieren, Bettnässen, Albuminurie, häufiges Urinieren, exzessives Urinieren, Harninkontinenz, Blasenschwäche, Diarrhö, Sommerdiarrhö, Dysenterie, Leukorrhö, Spermatorrhö, vorzeitige Ejakulation, Impotenz, Blutungen, Nasenbluten, blutiger Stuhl, Hämorrhoidalblutungen, starke Uterusblutungen, Bluterbrechen, Zahnfleischbluten, blutiger Auswurf, Bluthusten, Magenentzündung, Darmentzündung, Colitis ulcerosa, chonischer Husten, Asthma, Uterusprolaps, Rectumprolaps.

Zunge, Belag, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache

Asthma, Antiallergen, Husten, Leukorrhö, Ausfluss, Fluor vaginalis, Spermatorrhö, Harninkontinenz

2 Shen/Geist beruhigen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis kühl, manchmal sogar warm. Ihr Geschmack ist häufig bitter, süss jedoch teilweise auch scharf.
Unruhiges Shen kann sich aus verschiedenen Ursachen entwickeln. Die Auswahl der Heilkräuter erfolgt entsprechend dem pathologischen Zustand und wird je nach Disharmoniemuster mit entsprechenden weiteren Heilkräutern unterstützt. Häufig besteht eine Disharmonie zwischen Herz und Niere, ein Leber-Blut Mangel, ein Herz-Blut Mangel oder aufbrausendes Feuer des Herzens.
Mangelnde Ernährung, starker Blutverlust, chronische Krankheiten, starke psychische Belastung können einen Herz-Blut Mangel hervorrufen, dadurch wird das Herz-Blut unfähig Shen/Geist zu beherbergen.


Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis kalt. Ihr Geschmack ist häufig bitter, süss jedoch teilweise auch scharf.
Unruhiges Shen kann sich aus verschiedenen Zusammenhängen heraus entwickeln. Häufig besteht eine Disharmonie zwischen Herz und Niere, ein Mangel an Nieren-Yin, Herz-Blut oder Leber-Blut oder Herz-Feuer.
Mangelnde Ernährung, starker Blutverlust, chronische Krankheiten, starke psychische Belastung können einen Herz-Blut Mangel hervorrufen, dadurch wird das Herz-Blut unfähig Shen/Geist zu beherbergen.
Neben den Shen/Geist beruhigenden Heilkräutern sollten auch solche zur Behandlung der Wurzel eingesetzt werden.

Heilkräuter Beispiele:
Eschscholzia californica, Lavandula angustifolia, Leonurus cardiaca, Passiflora incarnata, Pulsatilla vulgaris

Klinische Manifestationen:
Schlafstörungen, traumgestörter Schlaf, Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Vergesslichkeit, Schreckhaftigkeit, Ruhelosigkeit, geistige und körperliche Unruhe, psychische Anspannung, Nervosität, Reizbarkeit, Angstzustände, Palpitationen, manische Psychosen, Neurosen, depressive Verstimmung, Wochenbettdepression, Epilepsie

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache

Depressionen im Alter durch Herz-Qi-Mangel, Morbus Alzheimer, Demenz

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Blutgerinnungsneigung, Thrombose-Prophylaxe, Blutstagnation, Thrombozythämie essentielle, Hirnleistungsstörungen, Schwindel, Ohrensausen, Stimmungsschwankung, Angst, Arteriosklerose, Blutzirkulation vermindert, Durchblutungsstörungen (Stadium II nach Fontaine), Angina pectoris, Migräne, Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Vergesslichkeit, Verwirrtheit, Gedächtnisschwäche, Lernschwierigkeit, Demenz, Morbus Alzheimer, Hypoxie zerebrale, Netzhautödem, Schwerhörigkeit, Tinnitus, Durchblutungsstörungen der Extremitäten, Gehschmerzen, Claudicatio intermittens, Raucherbein, äusserlich: Frostbeule, Wunde, kalte Füsse, Depressionen im Alter, Morbus Alzheimer, Demenz, Inhalation: Asthma bronchiale, Bronchitis, Husten, Haut unrein (Dampfbad), Haut müde (Dampfbad)

3 trocknen und kühlen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Leukorrhö, Ausfluss, Fluor vaginalis, Spermatorrhö, Harninkontinenz

3 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Allergien

TCM Kontraindikationen

In Kombination mit Antikoagulantien, Heparin, Acetylsalicylsäure, Clopidogrel oder NSARs kann es zu Blutungskomplikation führen (Ginkgo hemmt den Plättchen-aktivierenden Faktor PAF).

TCM Nebenwirkungen

Bei parenteraler Verabreichung können vereinzelt allergische Raktion auftreten wie: Kreislaufregulationsstörungen, allergische Hautreaktionen und Venenentzündungen, Zuckungen, Krämpfe, gefolgt von Atonie und Adynamie bei akuter Toxizität.

TEN Kontraindikationen

In Kombination mit Antikoagulantien, Heparin, Acetylsalicylsäure, Clopidogrel oder NSARs kann es zu Blutungskomplikation führen (Ginkgo hemmt den Plättchen-aktivierenden Faktor PAF).

TEN Nebenwirkungen

Bei parenteraler Verabreichung können vereinzelt allergische Raktion auftreten wie: Kreislaufregulationsstörungen, allergische Hautreaktionen und Venenentzündungen, Zuckungen, Krämpfe, gefolgt von Atonie und Adynamie bei akuter Toxizität.

Zubereitung

Tinktur
Blatt frisch ( folia rec. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Tabletten
Blätter ( fol. )
50 mg 3 x tgl. 1 Tablette
Aufguss / Infus
Blatt trocken ( folia sicc. )
1 TL, 250 ml Wasser aufkochen, 10 Minuten kochen lassen, tgl. 3 Tassen trinken.