Lavandula angustifolia

  • Lavendel
  • Lavandulae flos

    Humorale Qualität

    wärmend 2-3°, befeuchtend/nährend 3°
    kühlend 1°, trocknend 1°
    (M2) warm 1, trocken 2

    TCM Temperatur

    warm, kühl

  • Geschmack aromatisch, bitter, leicht scharf
  • Funktionskreis Herz, Leber, Gedärme, Lunge, Milz, Niere, Chong Mai, Ren Mai, Perikard,
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Lamiaceae, Lippenblütengewächse
  • Pflanzenteile Blüten
  • Herkunft Heimisch im Mittelmeergebiet, kultiviert in Südeuropa

Eigenschaften

sedierend / beruhigend, besänftigend, harmonisierend, entspannend, stimulierend, verteilend, aufbauend, adstringierend / zusammenziehend, emmenagog / menstruationsfördernd, carminativ / blähungs- und gärungswidrig, cholagog / galletreibend, choleretisch / lebergallefördernd

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl mit den Hauptbestandteilen Linalylacetat und Linalool; Lamiaceen-Gerbstoffe wie Rosmarinsäure; Hydroxycumarine

TCM Wirkungen

1 Shen/Geist beruhigen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis kühl, manchmal sogar warm. Ihr Geschmack ist häufig bitter, süss jedoch teilweise auch scharf.
Unruhiges Shen kann sich aus verschiedenen Ursachen entwickeln. Die Auswahl der Heilkräuter erfolgt entsprechend dem pathologischen Zustand und wird je nach Disharmoniemuster mit entsprechenden weiteren Heilkräutern unterstützt. Häufig besteht eine Disharmonie zwischen Herz und Niere, ein Leber-Blut Mangel, ein Herz-Blut Mangel oder aufbrausendes Feuer des Herzens.
Mangelnde Ernährung, starker Blutverlust, chronische Krankheiten, starke psychische Belastung können einen Herz-Blut Mangel hervorrufen, dadurch wird das Herz-Blut unfähig Shen/Geist zu beherbergen.


Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten warm bis kalt. Ihr Geschmack ist häufig bitter, süss jedoch teilweise auch scharf.
Unruhiges Shen kann sich aus verschiedenen Zusammenhängen heraus entwickeln. Häufig besteht eine Disharmonie zwischen Herz und Niere, ein Mangel an Nieren-Yin, Herz-Blut oder Leber-Blut oder Herz-Feuer.
Mangelnde Ernährung, starker Blutverlust, chronische Krankheiten, starke psychische Belastung können einen Herz-Blut Mangel hervorrufen, dadurch wird das Herz-Blut unfähig Shen/Geist zu beherbergen.
Neben den Shen/Geist beruhigenden Heilkräutern sollten auch solche zur Behandlung der Wurzel eingesetzt werden.

Heilkräuter Beispiele:
Eschscholzia californica, Lavandula angustifolia, Leonurus cardiaca, Passiflora incarnata, Pulsatilla vulgaris

Klinische Manifestationen:
Schlafstörungen, traumgestörter Schlaf, Müdigkeit, Erschöpfungszustände, Vergesslichkeit, Schreckhaftigkeit, Ruhelosigkeit, geistige und körperliche Unruhe, psychische Anspannung, Nervosität, Reizbarkeit, Angstzustände, Palpitationen, manische Psychosen, Neurosen, depressive Verstimmung, Wochenbettdepression, Epilepsie

Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Ursache

Angst, Unruhe, Insomnia, Schlaflosigkeit, Nervosität, Palpitationen, Herzklopfen nervlich bedingt, Rastlosigkeit, Gedanken zwanghafte, Schwindel, Räusperzwang

1 Inneren Wind unterdrücken

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kalt bis heiss. Ihr Geschmack ist meist bitter, scharf oder süss. Diese Heilkräuter wirken spasmolytisch, beruhigend, häufig blutdrucksenkend und senken das Leber-Yang.
Innerer-Leber-Wind ist en sekundärer pathogener Faktor und kann aus aufsteigendem Leber-Yang, loderndem Leber-Feuer oder Leber-Blut-Mangel zusammen mit starken emotionalen Einflüssen, Stress, Überanstrengung oder exzessivem Alkoholkonsum entstehen .
Je nach Disharmoniemuster werden entsprechende Heilkräuter kombiniert.

Heilkräuter Beispiele:
Atropa belladonna, Chamomilla recutita, Piscidia piscipula, Viburnum opulus

Klinische Manifestationenen:
Innerer Wind durch aufsteigendes Leber-Yang oder Leber-Feuer:
Migräne, Schwindel, Hypertonie, Lichtempfindlichkeit, Sprachstörungen, Aphasie, Zungensteifigkeit, Krampfanfälle, Zittern, Parästhesien, Apoplex, Hemiplegie, Epilepsie
Zunge: rot, trocken, Beweglichkeit eingeschränkt, zieht nach einer Seite, zittert; Belag: bei aufsteigendem Leber-Yang: ganz oder teilweise belaglos; bei Leber-Feuer: gelb, trocken
Puls: drahtig, schnell; bei aufsteigendem Leber-Yang: dünn; bei Leber-Feuer: voll

Innerer Wind durch Leber-Blut Mangel:
Urtikaria mit starkem Juckreiz, Tremor der Extremitäten, Tics, Muskelzuckungen, Krämpfe, Spasmen, Parästhesien, Schwindel, Sehstörungen, Sprachstörungen, Stottern, Zungensteifigkeit, Epilepsie, Apoplex
Zunge: blass, zittert; Belag:wenig oder belaglos, trocken
Puls: dünn, drahtig

Apoplexie, Schlaganfall, Hemiplegie, Paralyse, Lähmung, Epilepsie, Schwindel, Spasmen, Krämpfe, Tremor, Bewegungsstörungen

2 Nässe/Feuchtigkeit und Hitze ausleiten

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter.
Feuchte Hitze entsteht oft aus dem Verzehr von Nahrungsmitteln, die ein Übermass an Feuchter-Hitze produzieren, wie z.B. Alkohol, denaturierte Fette, zu süsse und zu scharfe Nahrungsmittel, übermässiger und/oder unregelmässiger Nahrungsaufnahme.
Pathogene Nässe kann sich in Feuchte Hitze umwandeln. Pathogene Nässe entsteht sehr häufig bei einer geschwächten Milz, aus zu kalter Ernährung und/oder aus einer durch Leber-Qi-Stagnation bedrängten Milz.

Heilkräuter Beispiele:
Alchemilla xanthochlora, Lamium album, Primula veris, Taraxacum officinale

Klinische Manifestationen:
Allgemeine Symptome bei Feuchter-Hitze im Körper sind:
Durst, aber keine Lust zu trinken, bitterer Mundgeschmack, wenig dunkler Urin, Völlegefühl und Schmerzen im Thorax, Ober- und Unterbauch, Schweregefühl des Körpers, subfebrile Temperatur ganztags, latente Aczidose, Hautpilze, Schleimhautpilze in Mund, Gedärmen und Vagina, Arthritis

Feuchte-Hitze in den Gedärmen:
stinkender Durchfall mit akuten Bauchschmerzen, Blut im Stuhl, Schleim im Stuhl, anhaltender Stuhldrang auch nach der Entleerung, Anusbrennen, entzündliche Darmerkrankungen, Madenwürmer, Askariden, Candida, Schleimhautpilze
Zunge: normal, gerötet oder rote Punkte am Zungengrund; Belag: dick, gelb, moosig, quarkig
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig, voll

Feuchte-Hitze in der Milz:
Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Appetitmangel, Unverträglichkeit von fetter Nahrung, Übelkeit, Erbrechen, Ulcus ventriculi, Ulcus duodeni, Verstopfung oder Durchfall stinkend, Anusbrennen, Ikterus, Urtikaria, Gerstenkorn, Rhinitis, Sinusitis
Zunge: gerötet; Belag: dick, gelb, moosig, quarkig
Puls: schlüpfrig, schnell

Feuchte-Hitze in der Leber:
Dysurie, Hitze-Ekzem am Skrotum, Schwellung und Brennen in den Hoden, Hautjucken im unteren Bereich des Körpers, gelber Fluor vaginalis, Jucken der Vulva, Hepatitis, Ikterus, Cholelithiasis, Cholezystitis
Zunge: gerötet; Belag: dick, gelb, moosig, schmierig
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig

Feuchte-Hitze in der Gallenblase:
wie Feuchte-Hitze der Leber, kolikartiger Schmerz rechts im Oberbauch, Schmerzen auf Höhe der Rippen, Fettverdauungsstörung, Cholezystitis, Cholelithiasis
Zunge: gerötet; Belag: dick, gelb, moosig, schmierig
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig

Feuchte-Hitze in der Blase:
Harnsteine, Prostatitis, Harninkontinenz, Harnwegsinfektion, Dysurie, Pollakisurie, Hämaturie
Schmerzen in der Lendenwirbelsäule
Zunge: gerötet an der Zungenwurzel; Belag: dick, gelb, moosig, schmierig an der Zungenwurzel
Puls: schlüpfrig, schnell, drahtig

Ikterus, Gelbsucht, Atemwegsentzündung, Lungenschleim, Nephritis, Nierenentzündung, Zystitis, Blasenentzündung, Fluor vaginalis, Ausfluss, Ohrentzündung, Augenentzündung, Hautentzündung, Pilzerkrankungen, Candida albicans (äusserlich ätherischem Lavendelöl)

2 Qi regulieren und bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter, oder süss. Sie fördern den freien Fluss des Qi und sind bei Stauungen des Qi und bei rebellierendem Qi angezeigt.
Eine Qi-Stagnation kann durch Bewegungsmangel, durch alle starken Emotionen und Qi-Mangel entstehen. Darüber hinaus führen äussere pathogene Faktoren sowie pathogener Schleim fast immer zu einer Qi-Stagnation. Typischerweise verschlechtern sich alle Symptome bei Druck und Stress, sie bessern durch Bewegung.
Rebellierendes Qi kann durch verschiedenste Ursachen den Magen und die Lunge belasten und kann bei deren Syndrommustern auftreten.

Heilkräuter Beispiele:
Alchemilla xanthochlora, Centella asiatica, Chamomilla recutita, Marrubium vulgare, Origanum majorana, Vitex agnus-castus

Klinische Manifestationen:
Leber-Qi-Stagnation:
emotionale Schwankungen, Irritiertheit und emotionale Ausbrüche, stimmungslabil, reizbar, Frustration, Depression, Seufzen, Spannungsgefühl und Schmerzen im Hypochondrium, Interkostalneuralgie, Erstickungsgefühl, PMS, Brustknoten, Dysmenorrhö, unregelmässige Menstruation, Amenorrhö, Hypomenorrhö, Globusgefühl im Hals, Druck im Solarplexus, Struma, Schluckschwierigkeiten, Mastitis, Laktationsstörung, Kopfschmerzen, Migräne, Schwindel, Tinnitus, Hyperthyreose, Verstopfung (schafskotähnlich), Colon irritabile, Hernienschmerz, Menopausebeschwerden
Zunge: normal, Zungenränder ev. rot oder rote Punkte
Puls: drahtig

Qi-Stagnation des Dünndarms:
Verstopfung, Druck verschlechtert, fehlende Stuhl- und Gaspassage, Darmparasiten, Koterbrechen
Verschluss, akute Blinddarmentzündung
Zunge: normal, Belag: weiss oder gelb
Puls: drahtig

Rebellierendes Magen-Qi
Übelkeit, Erbrechen, Rülpsen, saures Aufstossen, Völlegefühl, Spannung und Schmerz im Epigastrium und Bauch, Diarrhöe oder Verstopfung
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Rebellierendes Lungen-Qi
Asthma, Husten, Erstickungsgefühl in der Brust
Zunge: unterschiedlich
Puls: drahtig

Herz-Qi Stagnation, Palpitationen, Herzklopfen, Unruhe, Herzprobleme nervlich bedingt, Husten trocken nervlich bedingt, Räusperzwang, Asthma bronchiale, Bronchitis spastisch, Pertussis, Keuchhusten, Abdominalschmerzen, Bauchschmerzen, Flatulenz, Blähungen, Colon irritabile, Übelkeit, Erbrechen, Lymphknotenverhärtung, Narbengewebe hartes, Leber-Qi Stagnation, Gallenblasen-Qi Stagnation, Flankenschmerzen, Übelkeit, Obstipation, Verstopfung, Kopfschmerzen, Migräne, Gallenflussstau, Wutausbruch, Zorn, Ärger

2 Qi tonisieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten neutral bis warm. Ihr Geschmack ist meist scharf, süss, oder bitter.
Qi-Mangel ist oftmals eine Folge von schlechter Ernährung, Überarbeitung, zu vielem Sitzen, von starker oder langandauernder mentaler und psychischer Belastung, von Stress, und chronischer Erkrankung. Er manifestiert sich vorwiegend in den Funktionskreisen Milz, Lunge, Herz, Magen und Niere.
Ein allgemeiner Qi-Mangel zeigt sich in Müdigkeit, körperlicher Schwäche, kraftloser Stimme, und/oder blassem Gesicht.

Heilkräuter Beispiele:
Angelica archangelica, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium, Rosmarinus officinalis

Klinische Manifestationen:
Milz-Qi Mangel:
Mattigkeit, Appetitmangel, loser Stuhl, Blähungen, gestörte Darmflora, Verdauungsschwäche, Dyspepsie, Verdauungsenzymmangel, verminderte Gallebildung, Müdigkeit nach dem Essen, Anorexie, Hyperglykämie, Diabetes mellitus, Ödem, Lymphstau, Hämorrhiden, Prolaps, unruhiger Fetus, drohender Abort, verminderte Milchbildung, Neigung zu Hämatomen und Blutungen, Muskelschwäche der Extremitäten, Blässe

Zunge: blass, ev. geschwollen, Zahneindrücke; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Lungen-Qi Mangel:
Abwehrschwäche (Wei-Qi-Mangel), Erkältungsanfälligkeit (Wei-Qi-Mangel), spontanes Schwitzen, schwache Stimme, kraftloses Husten, flache Atmung, Kurzatmigkeit, Keuchatmung, Belastungsdyspnö, flüssiger klarer Schleim, Darmträgheit, Blässe
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach

Herz-Qi Mangel:
Herzrasen, Herzstolpern, starkes Herzklopfen, Palpitationen, Schlaflosigkeit, Hypotonie, Ängstlichkeit, Panik, Beengungsgefühle, Nervosität, Belastungsdyspnö, Schwitzen, thorakales Engegefühl
Zunge: blass, geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Magen-Qi Mangel:
Schmerzen im Oberbauch, Appetitmangel, Geschmacksverlust, Erbrechen, Übelkeit, Hypoazidität des Magens, Aufstossen, Reflux aus Sphinkterschwäche, Schluckauf, starke Müdigkeit vor allem morgens, schwache Extremtitäten
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, dünn

Nieren-Qi Mangel:
Schmerzen und Schwäche im unteren Rücken und in den Knien, Fersenschmerz, Kraftlosigkeit, unruhiger Fetus, drohender Abort, lockere Zähne, Potenzschwäche, Impotenz, Ejaculatio praecox, Fluor vaginalis, Tinnitus, Haarverlust, Schwindel, Vergesslichkeit
Zunge: blass, ev. geschwollen; Belag: dünn
Puls: leer, schwach, tief

tonisiert Magen-Qi, tonisiert Milz-Qi, Flatulenz, Blähungen, Darmkrämpfe, Magenkrämpfe, Völlegefühl, Dyspeptische Beschwerden, Diarrhö, Durchfall, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Reiseübelkeit, Ohnmachtsneigung, Schwäche, Ich-Wahrnehmung geschwächt, Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Demenz drohende

2 Blut bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens

Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen

Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn

Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Blutstagnation im Uterus, äusserlich ätherisches Lavendelöl: Verstauchung, Verrenkung, Prellung, Zerrung, Bluterguss, Hämatom, Lymphknotenverhärtung, Narbenverhärtung, Ischias, Neuralgie, Insektenstich

3 Hitze eliminieren und Feuer reduzieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter.
Sie werden im speziellen bei Hitze-Syndromen auf der Qi-Ebene infolge von äusserer Hitze eingesetzt, oder bei übermässiger Hitze des Magens, der Lunge, des Herzens und der Leber. Ursachen sind: exzessiver Verzehr scharfer, fettiger Nahrung, ständiges Überessen, schwere psychische Störungen, Depressionen, exzessiver Alkoholkonsum und Tabakkonsum, anhaltende Leber-Qi-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Filipendula ulmaria, Lonicera caprifolium, Prunella vulgaris, Solanum dulcamara

Klinische Manifestationen:
Magen-Hitze, Magen-Feuer:
Mundtrockenheit, bitterer Mundgeschmack, fauliger Mundgeruch, Zahnfleischentzündungen, Zahnfleischblutungen, Stomatitis, Halsentzündung, Nasenbluten, Trigeminusneuralgie, Stirnkopfschmerz, brennende Schmerzen und Hitzegefühl im Epigastrium, ständiges Hungergefühl, Übersäuerung des Magens, Magensäurereflux, Sodbrennen, Gastritis, Ulcus duodeni, Ulcus ventriculi
Zunge: rot; Belag: dick, gelb, trocken
Puls: voll, schnell, gleitend

Herz-Hitze, Herz-Feuer:
Palpitationen, Erregbarkeit, Reizbarkeit, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, starke lebhafte Träume, Angstzustände, Hitzewallungen, rotes Gesicht, Durst, Zungengeschwüre, Mundgeschwüre, bitterer Mundgeschmack, Harnwegsinfekt, Dysurie, Hyperthyreose
Zunge: purpurrot an der Spitze, Rand der Zungenspitze kann Abszesse haben, Mittelriss an der Spitze, Belag: gelb, trocken, dünn
Puls: voll, schnell

Lungen-Hitze:
Husten mit gelbem, dickem Schleim, Dyspnö, Pneumonie, hohes Fieber, Schwitzen, Durst, Unruhezustände, Agitiertheit, Nasenbluten
Zunge: rot, Risse im vorderen Drittel, Belag: gelb, trocken
Puls: voll, schnell

Leber-Hitze, loderndes Leber-Feuer:
Unruhezustände, Wutausbrüche, Depression, Schlaflosigkeit, Alpträume, Schwindel, Tinnitus, Hörsturz, Taubheit, bitterer Mundgeschmack, trockener Mund, Hitzegefühle, Hitze im Kopf, Migräne vor allem im Augenbereich, Schläfen und Scheitel, rotes Gesicht, rote Augen, Konjunktivitis, Hypertonie, Hyperthyreose
Zunge: rot, rote Ränder, rote Punkte; Belag: gelb, trocken
Puls: gespannt, voll, schnell

Verbrennung (mit purem ätherischen Lavendelöl behandeln)

3 Hitze eliminieren, die durch Yin-Mangel verursacht wird

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter und süss.
Die Hitze aus dem Yin-Mangel manifestiert sich vorwiegend im Herzen, im Magen, in der Niere, und in der Lunge. Zu einer Yin-Mangel-Hitze können langanhaltende fieberhafte Erkrankungen, chronische Überarbeitung, Stress, unregelmässiges Essen, Drogen, oder übermässiger Alkoholkonsum führen.
Heilkräuter, die Hitze aus Yin-Mangel eliminieren, können auch bei aufsteigendem Leber-Yang aus Blut- oder Yin-Mangel eingesetzt werden.
Um die Wurzel zu behandeln, werden meist Yin tonisierende Heilkräuter dazu gegeben.

Heilkräuter Beispiele:
Cimicifuga racemosa, Humulus lupulus, Melissa officinalis, Salvia officinalis

Klinische Manifestationen:
Arthritis, Fieber, Fieber in der Nacht, Nachmittagsfieber, fiebrige Empfindungen an Handflächen, Fusssohlen und auf der Brust, nächtliches Schwitzen, Wangenrötung, Durst

Leere Hitze im Magen und in den Gedärmen:
Magenschleimhautentzündung, Magengeschwür, Sodbrennen, Dyspepsie, trockener Stuhl, trockene Verstopfung, Zöliakie

Leere-Hitze in der Lunge:
trockener Husten, Husten mit Blut, Heiserkeit

Leere-Hitze im Herz:
Palpitationen, Schlafstörungen mit vielen Träumen, Vergesslichkeit

Aufsteigendes Leber-Yang:
Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Schwerhörigkeit, innere Unruhezustände, Wutausbrüche, Reizbarkeit, trockene gerötete Augen, Sehstörungen, Hypertonie

Puls: schnell, dünn
Zunge: rot, belaglos, Risse

aufsteigendes Leber-Yang, Kopfschmerzen, Spannung nervlich bedingt, Hypertonie, Bluthochdruck, Hitzewallungen

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Apoplexie, Schlaganfall, Hemiplegie, Paralyse, Lähmung, Epilepsie, Schwindel, Räusperzwang, Husten trocken nervlich bedingt Ohnmachtsneigung, Schwäche, Ich-Wahrnehmung geschwächt, Gedächtnisverlust, Konzentrationsstörungen, Demenz drohende Spasmen, Krämpfe, Tremor, Bewegungsstörungen, Reiseübelkeit, Asthma bronchiale, Bronchitis spastisch, Pertussis, Keuchhusten, Abdominalschmerzen, Bauchschmerzen, Flatulenz, Blähungen, Colon irritabile, Darmkrämpfe, Magenkrämpfe, Völlegefühl, Dyspeptische Beschwerden, Diarrhö, Durchfall, Appetitlosigkeit Lymphknotenverhärtung, Narbengewebe hartes, Flankenschmerzen, Gallenflussstau, Obstipation, Verstopfung, Blutstagnation im Uterus; äusserlich ätherisches Lavendelöl: Verstauchung, Verrenkung, Prellung, Zerrung, Bluterguss, Hämatom, Lymphknotenverhärtung, Narbenverhärtung, Ischias, Neuralgie

2 befeuchten / nähren und kühlen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Kopfschmerzen, Migräne, Angst, Unruhe, Insomnia, Schlaflosigkeit, Nervosität, Palpitationen, Herzklopfen nervlich bedingt, Herzprobleme nervlich bedingt, Spannung nervlich bedingt, Hypertonie, Bluthochdruck, Hitzewallungen, Rastlosigkeit, Gedanken zwanghafte, Wutausbruch, Zorn, Ärger,
äusserlich ätherisches Lavendelöl: Insektenstich, Verbrennung (mit purem ätherischen Lavendelöl behandeln)

3 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Ikterus, Gelbsucht, Übelkeit, Erbrechen, Atemwegsentzündung, Lungenschleim, Nephritis, Nierenentzündung, Zystitis, Blasenentzündung, Fluor vaginalis, Ausfluss, Ohrentzündung, Augenentzündung, Hautentzündung, Pilzerkrankungen, Candida albicans (äusserlich ätherischem Lavendelöl)

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden.

TCM Nebenwirkungen

Lavendel hat eine Uterus stimulierende Wirkung.

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft anwenden.

TEN Nebenwirkungen

Lavendel hat eine Uterus stimulierende Wirkung.

Zubereitung

Tinktur
Blüten frisch ( flos. rec. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
Ätherische Öle
Blüten ( flos. )
kann äusserlich unverdünnt oder verdünnt angewendet werden.
Aufguss / Infus
Blüten trocken ( flos. sicc. )
1 TL, 250 ml Wasser, 5 Minuten ziehen lassen, tgl. 3 Tassen trinken.