Melilotus officinalis

  • Steinklee, gelber
  • Meliloti herba

    Humorale Qualität

    wärmend 1-2°, trocknend 2-3°
    kühlend 1-2°, befeuchtend/nährend 1-2°
    (M2) warm 1, neutral

    TCM Temperatur

    neutral, warm

  • Geschmack süss
  • Funktionskreis Milz, Herz
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Fabaceae, Schmetterlingsblütengewächse
  • Pflanzenteile oberirdische Pflanzenteile, Kraut
  • Herkunft Heimisch in Europa und Vorderasien

Eigenschaften

zerteilend, erweichend, diaphoretisch / schweisstreibend, analgetisch / schmerzstillend, sedierend / beruhigend, verdünnt und bewegt das Blut

Inhaltsstoffe

Cumaringlykoside wie Melilotosid, aus denen beim Trocknen u. a. das nach Waldmeister duftende Cumarin abgespalten wird; Flavonoide, Triterpensaponine, Schleim

TCM Wirkungen

1 Blut bewegen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist neutral bis heiss. Ihr Geschmack ist meist scharf, bitter oder süss.
Wenn Qi-Stagnationen über längere Zeit anhalten kann dies zu Blut-Stagnation führen. Yang-Mangel, Blut-Mangel, Schleimansammlung, Magen-Feuer, Nahrungsretention und anhaltende emotionale Einflüsse können zu Blut-Stagnation führen. Diese manifestiert sich als Herz-Blut-Stagnation, Leber-Blut-Stagnation oder Magen-Blut-Stagnation.

Heilkräuter Beispiele:
Achillea millefolium, Arnica Montana, Crocus sativus, Ruta graveolens

Klinische Manifestationen:
Schmerzen, Disposition für Thrombose, Arthrose, Disposition für Krebs, Krebserkrankungen

Herz-Blut-Stagnation:
Angina pectoris, stechende Schmerzen in der Herzgegend, Beklemmung und Druckgefühl in der Herzgegend mit Ausstrahlung in den Arm
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: unregelmässig, holprig, rau, drahtig, dünn

Leber-Blut-Stagnation:
Menstruationsschmerzen, dunkles Menstruationsblut mit Klumpen, unregelmässige Menstruation, Bauchschmerzen, Druck verschlechtert, Colon irritabile, Nasenbluten
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte an den Rändern, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Magen-Blut-Stagnation:
Blut im Stuhl, Teerstuhl, Schmerzen in der Magengegend, bohrend, stechend, Druck verschlechtert
Zunge: blauviolett, blauviolette Punkte in der Mitte, gestaute Zungenvenen; Belag: wenig
Puls: rau, drahtig

Varizen, Krampfadern, Hämorrhoiden, Phlebitis, Venenentzündung, Thrombophlebitis, Venenentzündung mit thrombischem Verschluss, postthrombotisches Syndrom, Venenschmerzen, Extremitäten schmerzhaft, Veneninsuffizienz chronisch, Thrombose, Embolie, Beinödeme, Beine schwere, Lymphflussstau, Prellung, Verstauchung, Quetschung, Bluterguss, Hämatom, Mastodynie, Milchdrüsenschwellung, Drüsenschwellung, äusserlich: Wundränder verhärtet, Geschwür, Leberschwellung, Magenschmerzen, Gastralgie, Gallenflussstau, Lymphangitis, Lymphgefässentzündung, Ohrenschmerzen, Entzündung des kleinen Beckens, Gelenkschwellung, Weichteilschwellung, Milchdrüsenentzündung

2 Nässe/Feuchtigkeit auflösen/transformieren

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten meist warm. Ihr Geschmack ist würzig, scharf, aromatisch und wohlriechend. Sie fördern das Qi, die Yun Hua Funktion / Transport- und Umwandlungs-Funktion der Milz und wandeln trübe Nässe um.
Die Ursachen sind meist zu kalte und rohe Ernährung und lang anhaltende Nässe- und Kälteeinwirkung.

Heilkräuter Beispiele:
Anethum graveolens, Carum carvi, Elettaria cardamomum, Juniperus communis

Klinische Manifestationen:
Völlegefühl im Epigastrium und Abdomen, Verdauungsschwäche, Erbrechen, saures Aufstossen, Appetitlosigkeit, Blähungen, Koliken, Diarrhö, loser Stuhl, süsslicher Geschmack im Mund, dickflüssiger, schleimiger Speichel, erhöhte Cholesterinwerte, Hyperlipidämie, dumpfer Schmerz, schwerer dumpfer Kopf, Hyperthyreose, dumpfe Schmerzen in den Gelenken, körperliches Schweregefühl, Mattigkeit, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Gedächtnisschwäche, Zellulite, Lymphstau, Flüssigkeitsansammlung, Ödem, Übergewicht, Adipositas, Leukorrhö, Fluor vaginalis, viel heller Urin, kein Durst, Pilzbefall, Candida, Schleimhautpilze in Mund und Vagina, Hautpilze, Hautausschläge mit Flüssigkeit, latente Azidose, unterstützend bei Bi-Syndrom und chronischen Entzündungen, Disposition für Arteriosklerose, Disposition für Grauen Star, Disposition für Krebs

Zunge: blass; Belag: klebrig, dick, weiss, nass
Puls: schlüpfrig, langsam

Gelenkschmerzen, Lymphflussstau, Lymphangitis, Lymphgefässentzündung gestaut, Ödeme, Beine offene, Ulkus cruris, Wundheilung schlecht, Konzentrationsstörungen, Denken festgefahrenes

TEN Wirkungen

1 befeuchten / nähren und wärmen

Befeuchten / nähren:
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Varizen, Krampfadern, Hämorrhoiden, postthrombotisches Syndrom, Venenschmerzen, Extremitäten schmerzhaft, Veneninsuffizienz chronisch, Thrombose, Embolie, Prellung, Verstauchung, Quetschung, Bluterguss, Hämatom, Gelenkschmerzen, Wundheilung schlecht, Konzentrationsstörungen, Denken festgefahrenes
äusserlich: Wundränder verhärtet, Magenschmerzen, Gastralgie, Gallenflussstau

1 Schärfen ausleiten

Schärfen ausleiten:
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.

Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.

Phlebitis, Venenentzündung, Thrombophlebitis, Venenentzündung mit thrombischem Verschluss, Beine offene, Ulkus cruris; äusserlich: Geschwür, Lymphangitis, Lymphgefässentzündung gestaut Ohrenschmerzen, Entzündung des kleinen Beckens, Milchdrüsenentzündung

2 trocknen und wärmen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.

Beinödem, Beine schwer, Lymphflussstau, Ödem

2 trocknen und kühlen

Trocknen:
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.

Kühlen:
Kühlen bezieht sich auf die energetische Wirkung, die Temperatur und die Reduktion der Aktivität von Lebensprozessen. Kühlen heisst auch, Säfte zu verdicken.

Äusserlich: Mastodynie, Milchdrüsenschwellung, Drüsenschwellung, Gelenkschwellung, Weichteilschwellung, Leberschwellung

TCM Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden. Bei starken Menstruationsblungen, Blutungsneigung, Einnahme von Blutgerinnungshemmern (z.B. Aspirin, Marcumar, Knoblauchpräparate, Ginkopräparate). Bei Bluthochdruck, Blutfülle im Kopf, Migräneneigung. Bei vorgeschädigter Leber oder bei Einnahme anderer, möglicherweise leberschädigender Arzneimittel.

TCM Nebenwirkungen

Bei Langzeitanwendung wird die Kontrolle der Leberwerte empfohlen. Das im Steinklee enthaltene Cumarin verdünnt das Blut, kann daher die Monatsblutung verstärken sowie die Blutungsneigung erhöhen (z.B. Myomblutungen, Netzhautblutungen, Nasenbluten). Wechselwirkungen: Cumarine können die Blutgerinnung hemmen. Steinkleekraut sollte daher nicht ohne therapeutischen Rat angewendet werden, wenn andere Arzneimittel eingenommen werden, die die Blutgerinnung hemmen (z.B. Aspirin, Marcumar, Knoblauchpräparate, Ginkopräparate).

TEN Kontraindikationen

Nicht während der Schwangerschaft oder Stillzeit anwenden. Bei starken Menstruationsblungen, Blutungsneigung, Einnahme von Blutgerinnungshemmern (z.B. Aspirin, Marcumar, Knoblauchpräparate, Ginkopräparate). Bei Bluthochdruck, Blutfülle im Kopf, Migräneneigung. Bei vorgeschädigter Leber oder bei Einnahme anderer, möglicherweise leberschädigender Arzneimittel.

TEN Nebenwirkungen

Bei Langzeitanwendung wird die Kontrolle der Leberwerte empfohlen. Das im Steinklee enthaltene Cumarin verdünnt das Blut, kann daher die Monatsblutung verstärken sowie die Blutungsneigung erhöhen (z.B. Myomblutungen, Netzhautblutungen, Nasenbluten). Wechselwirkungen: Cumarine können die Blutgerinnung hemmen. Steinkleekraut sollte daher nicht ohne therapeutischen Rat angewendet werden, wenn andere Arzneimittel eingenommen werden, die die Blutgerinnung hemmen (z.B. Aspirin, Marcumar, Knoblauchpräparate, Ginkopräparate).

Zubereitung

Aufguss / Infus
Kraut mit Blüten trocken ( herba cum flos. sicc. )
1 TL, 1 Tasse Wasser aufgiessen, 10 Minuten ziehen lassen, tgl. 3 Tassen trinken.
Tinktur
Kraut mit Blüten trocken ( herba cum flos. sicc. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.
spagyrisch
Kraut mit Blüten frisch ( herba cum flos. rec. )
5-7 Tropfen 3 x tgl. mit wenig Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.