Peumus boldus

  • Boldobaum
  • Boldo

    TCM Temperatur

    kühl

  • Geschmack bitter
  • Funktionskreis Leber, Milz, Niere
  • Kategorie Heilkräuter
  • Familie Monimiaceae, Monimiengewächse
  • Pflanzenteile Blätter
  • Herkunft Heimisch: in Chile und Peru Eingebürgert in bergigen Mittelmeerregionen und der westlichen Küste Nordamerikas

Eigenschaften

stoffwechselanregend, cholagog / galletreibend, diuretisch / harntreibend, antiseptisch / desinfizierend / keimtötend

Inhaltsstoffe

Isochinolinalkaloide (0,25 bis 0,5%): vom Aporphin-Typ, Hauptalkaloid Boldin (ca. 0,1%), daneben u.a. Isocorydin, Nor-isocorydin, Isoboldin, Laurolitsin, Laurotetanin, N-Methyllaurotetanin; ätherisches Öl (2 bis 3%): Hauptkomponenten p-Cymen (Anteil ca. 30%), 1,8-Cineol (Anteil ca. 30%), Ascaridol (Anteil bis 40%), daneben u.a. Eugenol, alpha-Pinen, Terpineol; Flavonoide: u.a. Rhamnetin-3-O-arabinosid-3'-O-rhamnosid (Peumosid), Isorhamnetin-3-O-glucosid-7-O-rhamnosid (Boldosid), Isorhamnetindirhamnosid (Fragrosid)

TCM Wirkungen

1 Hitze eliminieren und Nässe trocknen

Diese Heilkräuter sind im Temperaturverhalten kühl bis kalt. Ihr Geschmack ist meist bitter. Sie können sehr gut mit Hitze eliminierenden und Toxine ausleitenden Heilkräutern kombiniert werden.

Heilkräuter Beispiele:
Arctostaphylos uva-ursi, Chelidonium majus, Gentiana lutea, Viola tricolor

Klinische Manifestationen:
Fieber, Völlegefühl im Oberbauch, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Koliken, bitterer Mundgeschmack, fauler Körpergeruch, Dysurie, wenig, tiefgelber oder trüber Urin, Entzündungen des Urogenitaltraktes, Harnwegsinfektionen, Zystitis, Niereninfektion, Hautjuckreiz im Bereich der unteren Körperhälfte, Hämorrhoiden, gelbe Leukorrhö, Fluor vaginalis, Candida-Infektionen, Hodenschwellungen, Hepatitis, Ikterus, Konjunktivitis, Herpes, rotes, nässendes Ekzem, Furunkel, Karbunkel, Dysenterie, Diarrhö, stinkend schmieriger Stuhl, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten und Endotoxinen

Zunge: rot; Belag: dick, schleimig, klebrig, gelb
Puls: gespannt, schlüpfrig, schnell

Harnsäurebelastung, Hepatitis, Zystitis, Blasenentzündung, Gallensaftproduktion vermindert, Magensäuremangel

TCM Nebenwirkungen

Nach Aufnahme sehr hoher Dosen sollen Lähmungserscheinungen aufgetreten sein. In der älteren Literatur wird ein Fall beschrieben, bei dem es nach monatelanger Aufnahme von Boldin zu Depressionen, Farb- und Tonhalluzinationen sowie zu partieller motorischer Aphasie gekommen sein soll. Das ätherische Öl darf wegen des Gehaltes an dem toxischen Ascaridol (Anteil bis 40%) nicht verwendet werden.

Zubereitung

D2
Blätter ( fol. )
10-30 Tropfen 3 x tgl. mit Wasser 1- ½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen.