Phytolacca americana
- Kermesbeere
- Phytolaccae americanae radix
- Geschmackscharf, leicht bitter
- FunktionskreisLunge, Leber, Gallenblase
- KategorieHeilkräuter
- FamiliePhytolaccaceae, Kermesbeerengewächse
- PflanzenteileWurzel
- HerkunftHeimisch in Nordamerika und im Mittelmerraum
Humorale Qualität
kühlend 2-3°, trocknend 2-3°
wärmend 1-2°, befeuchtend / nährend 2°
TCM Temperatur
kühl
Eigenschaften
toxisch, analgetisch / schmerzstillend, auflösend, zerteilend, reinigend, laxierend / abführend, stoffwechselanregend
Inhaltsstoffe
Vor allem in Wurzeln und Samen Triterpensaponine (Phytolaccatoxin), Lectine mit immunstimulierender Wirkung, im Fruchtfleisch Betacyan-Farbstoffe wie Phytolaccanin
TCM Wirkungen
1 Hitze eliminieren und Toxine ausleiten
Heilkräuter Beispiele:
Arctium lappa, Baptisia tinctoria, Echinacea purpurea, Smilax officinalis, Taraxacum officinale
Klinische Manifestationen:
hohes Fieber, Hautausschläge, Akne, fleckige Papeln, Karbunkel, Furunkel, Hautbeulen, Skrofula, Eiterungen, bakterielle und virale Erkrankungen, Erysipel, Halsentzündung, Angina, Dysenterie, Infektionskrankheiten (Grippe, Mumps, Masern), nicht zum Ausbruch kommende Hautausschläge, zu schwaches Masernexanthem, Belastung mit Stoffwechselmetaboliten, Endotoxinen, Umweltgiften, Toxinen und Schwermetallen, unruhiger Fetus, Beschwerden durch Chemo- und Radiotherapie, Tumor-Prophylaxe
Zunge: rot
Puls: schnell
Entzündung akut, Mastitis, Brustdrüsenentzündung, Karbunkel, Furunkel, Abszess, Ausschlag gerötet nass, Ekzem, Dermatitis, Geschwür, Wunde, Virusinfekt, Herpes simplex, Lymphangitis, Lymphgefässentzündung, Mumps, Testitis, Hodenentzündung, Pankreasentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Halsentzündung, Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung, Diphtherie, Laryngitis, Sinusitis, Konjunktivitis, Bindehautentzündung, Otitis media, Mittelohrentzündung, Kopfschmerzen, Stomatitis, Mundschleimhautentzündung, Parotitis, Ohrspeicheldrüsenentzündung, Prostatitis, Prostataentzündung, Orchitis, Hodenentzündung, Ovaritis, Eierstockentzündung, Zahnherde, Osteomyelitis, Knochenmarkentzündung, Hautinfektion, Ulkus, Krebstherapie-Begleitung, Brustkrebs
2 Wind-Kälte/Hitze-Nässe eliminieren (Rheuma/Bi-Syndrom)
Schmerzen können wandern oder am Ort fixiert sein. Wind-Kälte-Nässe kann sich in Wind-Hitze-Nässe transformieren.
Je nach Symptombild werden kühle und entzündungshemmende, oder warme und stimulierende, antirheumatische Heilkräuter eingesetzt.
Heilkräuter Beispiele:
Boswellia sacra, Cimicifuga racemosa, Harpagophytum procumbens, Juniperus communis
Klinische Manifestationen:
rheumatische Beschwerden, Muskelrheuma, Myalgie, Muskelschmerz, Spasmen der Sehnen, Taubheit der Muskeln, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, Gelenkschmerzen, Gelenkrheumatismus, Arthrose, Arthritis, degenerative Gelenkerkrankungen, Gicht, Neuralgien, Ischias
Zunge, Puls: unterschiedlich - je nach Situation und Ursache.
Gelenkschmerzen chronisch, Myalgie, Muskelschmerzen, Arthritis, Rheuma, Gicht, Neuralgie, Schmerzen neuralgisch entlang der Beinaussenseite, rheumatische Schmerzen nach Angina tonsillaris, Tonsillitis, Mandelentzündung
2 Schleim-Kälte auflösen
Schleim gilt als sekundärer pathogener Faktor, da er erst durch langanhaltende Nässe und Feuchtigkeit entsteht. Schleim wird grundlegend in Kälte- oder Hitze-Schleim unterteilt. Er kombiniert sich gerne mit weiteren pathogenen Faktoren zu Feuchtigkeits-Schleim, Trockenheits-Schleim, innerer oder äusserer Wind-Schleim, Qi-Schleim, oder geht in die toxische Form des Yin Huo/Yin – Feuer über. Auf entsprechende zusätzliche Wirkungen muss bei der Heilkräuterwahl geachtet werden.
Heilkräuter Beispiele:
Acorus calamus, Carduus benedictus, Imperatoria ostruthium, Inula helenium
Klinische Manifestationen:
Sichtbarer Schleim:
Klarer und weisser Schleim bedeutet, dass Kälte vorhanden ist. Gelber oder blutiger, dicker und klebriger Schleim bedeutet, dass Hitze und Stagnation vorhanden sind. Von Schleim zu befreien ist eine Symptombehandlung.
Schleim in der Lunge:
Husten, Keuchen, Kurzatmigkeit, Rippenschmerzen, Asthma, reichliches Sputum
Schleim im Magen:
Übelkeit, Schleimerbrechen, Appetitlosigkeit, aufgeblähter Magen, flacher Husten
Nicht sichtbarer Schleim:
Schleim benebelt den Geist:
Senilität, mentale Störungen, Herzprobleme, Schlaganfall, Koma, Epilepsie
Nässe und Schleim blockieren die Meridiane:
Taubheitsgefühle, Apoplex, Krämpfe
Schleim unter der Haut:
Lymphschwellungen, Fibrome, Lipome, Knotenbildungen unter der Haut, Schwellungen der Nervenganglien, Schwellungen der Schilddrüse, Struma, Skrofula, Karbunkel
Schleim in den Gelenken:
Gelenkdeformationen, Rheuma, Gicht, Arthrose, Arthritis
Schleim in Gallenblase oder Niere:
Steinbildungen, Tumore
Schleim im Gefässsystem:
Ablagerungen im Gefässsystem, Arteriosklerose
Generell:
Gutartige Tumore, bösartige Tumore, Krebs-Prophylaxe
Zunge: schmierig-klebriger Belag, bei Kälte weiss, bei Hitze gelb
Puls: schlüpfrig, drahtig; bei Kälte: langsam; bei Hitze: schnell
Erkältung, Lymphadenitis, Lymphdrüsenschwellung, Drüsenschwellung, Lymphflussstau, Pusteln, Mastitis, Brustdrüsenentzündung, Milchfluss irregulärer, Milchstau, Mastodynie Zyklus bedingt, Milchdrüsenschwellung, Zyste, Knotenbildung, Brustknoten, Gewebeverdichtung, Verhärtung, Tumore, Krebstherapie-Begleitung, Brustkrebs, Lymphknotenverhärtung, Adipositas, Übergewicht, Leukorrhö, Ausfluss, Fluor vaginalis, Amenorrhö, Menstruationsblutung ausbleibend, Infertilität, CFS, Chronic Fatigue Syndrom
3 Stuhlgang regulieren/abführen
Häufig reichern diese Heilkräuter den Darm mit Flüssigkeit an, durch verhindern der Wasserresorption oder durch Dehydrierung des Körpers.
Heilkräuter Beispiele:
Rhamnus frangula, Rheum officinale, Rumex crispus, Senna cassia
Klinische Manifestationen:
Obstipation, harter Stuhl, erschwerter Stuhlgang, Darmträgheit, Belastung durch Toxine und Stoffwechselmetaboliten im Darm, Disposition für Dickdarmkrebs, nach Laxanzienabusus, Blähungen, Spannungsgefühl, Völlegefühl, Spannungsschmerz, der die Lokalisation wechselt, abdominale „Knoten“, die auftauchen und verschwinden, spätes Stadium einer fieberhaften Erkrankung
Bei Fülle:
Zunge: Belag dick
Puls: voll
Bei Qi-Mangel:
Zunge: blass, eventuell geschwollen
Puls: schwach, leer
Bei Qi-Stagnation:
Zunge: meist normal oder leicht purpur
Puls: saitenförmig, gespannt
Frische oder getrocknete Wurzel ist ein starkes giftiges Abführmittel und führt zu Vergiftungen; daher nicht emphehlenswert.
TEN Wirkungen
1 Schärfen ausleiten
Schärfen sind gewebereizende Stoffe, welche oft eine Entzündungsreaktion auslösen können. Man kann sie unterscheiden in körperfremde Schärfen wie Bakterien oder Schwermetalle und körpereigene Schärfen, wie z.B. Harnsäure oder Stoffwechselendprodukte.
Um Schärfen auszuleiten werden häufig kalte aber auch wärmende Therapeutika eingesetzt.
Entzündung akut, Mastitis, Brustdrüsenentzündung, Karbunkel, Furunkel, Abszess, Geschwür, Wunde, Virusinfekt, Herpes simplex, Lymphangitis, Lymphgefässentzündung, Lymphadenitis, Lymphdrüsenschwellung, Drüsenschwellung, Mumps, Testitis, Hodenentzündung, Pankreasentzündung, Angina tonsillaris, Mandelentzündung, Halsentzündung, Diphtherie, Laryngitis, Sinusitis, Erkältung, Konjunktivitis, Bindehautentzündung, Otitis media, Mittelohrentzündung, Stomatitis, Mundschleimhautentzündung, Parotitis, Ohrspeicheldrüsenentzündung, Prostatitis, Prostataentzündung, Orchitis, Hodenentzündung, Ovaritis, Eierstockentzündung, Zahnherde, Osteomyelitis, Knochenmarkentzündung, Hautinfektion, Ulkus, Arthritis, Gicht, Dermatitis, Pusteln, Ausschlag gerötet-nass, Ekzem nässend
1 befeuchten / nähren und wärmen
Unter Befeuchten ist die Anregung der eigenständigen Säfte- und Stoffneubildung des Körpers zu verstehen. Nähren dagegen umschreibt die Zuführung von Säften und Stoffen von ausserhalb wie z.B. Phytoöstrogene.
Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.
Milchfluss irregulärer, Milchstau, Amenorrhö, Menstruationsblutung ausbleibend, Infertilität, CFS, Chronic Fatigue Syndrom, Krebstherapie-Begleitung, Brustkrebs, Mastodynie Zyklus bedingt, Milchdrüsenschwellung, Zyste, Knotenbildung, Brustknoten, Gewebeverdichtung, Verhärtung, Tumore,
Lymphknotenverhärtung, Rheuma, Gelenkschmerzen chronisch, rheumatische Schmerzen nach Angina tonsillaris, Myalgie, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Neuralgie, Schmerzen neuralgisch entlang der Beinaussenseite,
2 trocknen und wärmen
Unter Trocknen ist das Ausleiten von übermässiger Feuchtigkeit aus den Zellen sowie aus dem Körper und auch der zusammenziehende, adstringierende Effekt zu verstehen.
Wärmen:
Wärmen umschreibt sowohl die energetische und temperaturbezogene Wärme wie auch den bewegenden Aspekt. Wärmen bedeutet auch, Säfte zu verdünnen und zu verteilen.
Adipositas, Übergewicht, Leukorrhö, Ausfluss, Fluor vaginalis, Lymphflussstau
TCM Kontraindikationen
Wegen der toxischen Eigenschaft sollte Phytolacca americana in prozessierter Form, z.B. spagyrisch, verabreicht werden. Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden.
TCM Nebenwirkungen
Alle Pflanzenteile sind auf Grund des Gehaltes an den stark schleimhautreizenden Saponinen und an toxischen, auch peroral wirksamen Lectinen giftig. Durch Kochen wird die Toxizität gemindert (Zerstörung der Lectine). Vergiftungssymptome sind u.a.: Erbrechen, Durchfall (auch blutig), starker Durst, Schwindel, Somnolenz, Blutdruckabfall, Tachykardie, in schweren Fällen Krämpfe und Tod durch Atemlähmung. Die getrocknete, gepulverte Wurzel reizt stark zum Niesen (Saponine!). Bis zu 10 Beeren gelten als unbedenklich für einen Erwachsenen, können aber für ein Kleinkind gefährlich sein. Eine Tasse Tee, bereitet aus einem halben Teelöffel der gepulverten Wurzel, führte zu schweren Vergiftungserscheinungen. Nach Aufnahme grosser Mengen der Früchte (mehr als 10 Früchte bei einem Erwachsenen) sollte Magen- und Darmentleerung (Erbrechen auslösen, Magenspülung mit burgunderfarbener Kaliumpermanganatlösung, Natriumsulfat) und Medizinalkohleinstillation durchgeführt werden. Weitere Massnahmen können Elektrolytsubstitution und Ausgleich eventuell auftretender Acidose durch Natriumbikarbonatinfusionen sein.
TEN Kontraindikationen
Wegen der toxischen Eigenschaft sollte Phytolacca americana in prozessierter Form, z.B. spagyrisch, verabreicht werden. Nicht während der Schwangerschaft und Stillzeit anwenden.
TEN Nebenwirkungen
Alle Pflanzenteile sind auf Grund des Gehaltes an den stark schleimhautreizenden Saponinen und an toxischen, auch peroral wirksamen Lectinen giftig. Durch Kochen wird die Toxizität gemindert (Zerstörung der Lectine). Vergiftungssymptome sind u.a.: Erbrechen, Durchfall (auch blutig), starker Durst, Schwindel, Somnolenz, Blutdruckabfall, Tachykardie, in schweren Fällen Krämpfe und Tod durch Atemlähmung. Die getrocknete, gepulverte Wurzel reizt stark zum Niesen (Saponine!). Bis zu 10 Beeren gelten als unbedenklich für einen Erwachsenen, können aber für ein Kleinkind gefährlich sein. Eine Tasse Tee, bereitet aus einem halben Teelöffel der gepulverten Wurzel, führte zu schweren Vergiftungserscheinungen. Nach Aufnahme grosser Mengen der Früchte (mehr als 10 Früchte bei einem Erwachsenen) sollte Magen- und Darmentleerung (Erbrechen auslösen, Magenspülung mit burgunderfarbener Kaliumpermanganatlösung, Natriumsulfat) und Medizinalkohleinstillation durchgeführt werden. Weitere Massnahmen können Elektrolytsubstitution und Ausgleich eventuell auftretender Acidose durch Natriumbikarbonatinfusionen sein. Frische oder getrocknete Wurzel ist ein starkes giftiges Abführmittel und führt zu Vergiftungen; daher nicht emphehlenswert.
Zubereitung
spagyrisch | Wurzel ( rad. ) | 5-7 Tropfen 3 x tgl. mit wenig Wasser 1-½ Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einnehmen. |